Wohlstand in der EU extrem ungleich verteilt

Index von Eurostat: Reiche Luxemburger, arme Bulgaren / In der Bundesrepublik Pro-Kopf-Verbrauch im Schnitt am zweithöchsten

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Berlin. Der Wohlstand ist in der Europäischen Union extrem ungleich verteilt - wobei die Bundesrepublik in der Spitzengruppe liegt. Allerdings auch nur im Durchschnitt. Die Haushalte hierzulande können sich nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat vom Dienstag im Vergleich mit anderen europäischen Ländern besonders viel leisten. Wohlstandsspitzenreiter waren laut der vorläufigen Auswertung von Daten des vergangenen Jahres erneut die Einwohner Luxemburgs. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Luxemburg lag im vergangenen Jahr bei 132 Prozent des EU-Durchschnitts. Die Bundesrepublik folgte mit 122 Prozent. Beide Länder gehörten damit zu den zehn Mitgliedsstaaten, deren Bewohner deutlich mehr Güter und Dienstleistungen verbrauchten als der EU-Durchschnitt.

Am ärmsten sind die Bewohner Bulgariens. Sie können sich nur knapp die Hälfte dessen leisten, was dem Durchschnitt entspricht. Auch andere osteuropäischen Länder wie Kroatien, Rumänien, Ungarn und Lettland stehen am unteren Ende der Liste. Mit dem sogenannten tatsächlichen Individualverbrauch pro Kopf betrachten die Statistiker, wie viele Güter und Dienstleistungen wirklich verbraucht wurden - egal ob die Haushalte selbst oder etwa der Staat dafür bezahlt.

Wenn das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BPK) als Maßstab der Kaufkraft gemessen wird, verändert sich die Reihenfolge etwas. Staatliche Leistungen sind hier ausgeklammert. Spitzenreiter ist aber auch dann Luxemburg, Schlusslicht bleibt Bulgarien. Die Statistiker münzen für ihre Vergleiche beide Messgrößen (tatsächlicher Individualverbauch und Bruttoinlandsprodukt, jeweils pro Kopf) in Kaufkraftstandards (KKS) um. Diese gleichen als eine Art Kunstwährung Unterschiede zwischen nationalen Preisniveaus aus. Mit einem KKS kann man in überall dieselbe Menge Waren und Dienstleistungen kaufen.

Insgesamt wächst der Euroraum allerdings – im Jahr 2016 um insgesamt 1,8 Prozent und auch 2017 setzt sich die Entwicklung fort: Bis März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um beachtliche 0,6 Prozent gegenüber dem vierten Quartal. Doch das Zwischenhoch könnte bald vorbei sein. dpa/nd

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