SPÖ blinkt nach rechts außen
Österreichs Sozialdemokraten zu Bündnis mit FPÖ prinzipiell bereit
Wien. Vier Monate vor der Parlamentswahl in Österreich haben die Sozialdemokraten die Weichen für eine mögliche Koalition auch mit der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) gestellt. Statt des bisher in der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) geltenden Verbots einer Zusammenarbeit mit den Rechten auf Bundesebene sollen künftig ein »Wertekompass« und mehrere Koalitionsbedingungen die Grundlage für parteipolitische Bündnisse sein. Angesichts der bevorstehenden »Richtungsentscheidung« sei das der passende Schritt, sagte SPÖ-Chef und Bundeskanzler Christian Kern am Mittwoch in Wien. »Ab jetzt liegt es in der Hand der FPÖ, ob sie zurück aufs Spielfeld kommen will.« Ein etwaiges Koalitionsabkommen mit der FPÖ solle den SPÖ-Mitgliedern in einer Befragung zur Absegnung vorgelegt werden.
Damit wird eine seit 30 Jahren geltende Doktrin der SPÖ im Grundsatz geändert. Die Partei hatte 1986 ein Bündnis mit der FPÖ beendet, nachdem Jörg Haider deren Chef geworden war. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!