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Hamon gründet Bewegung zum »Wiederaufbau der Linken«

Ex-Präsidentschaftskandidat verlässt die »Parti socialiste« / Sozialdemokrat gründet die »Bewegung des 1. Juli«

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris. Der Ex-Präsidentschaftskandidat der französischen »Parti socialiste«, Benoît Hamon, hat den Rückzug aus seiner Partei verkündet, der er 30 Jahre lang angehörte. Er verlasse die sozialdemokratische PS, gebe aber nicht die »sozialistischen Ideale« auf, sagte Hamon am Samstag vor tausenden Anhängern in Paris. Vielmehr strebe er den »Wiederaufbau der Linken« an. Zu dem Zweck gründete Hamon gleichzeitig eine neue »Bewegung des 1. Juli«.

Der 50-jährige Vertreter des linken Flügels der Sozialdemorkaten hatte bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April ein Debakel erlebt; mit nur 6,4 Prozent der Stimmen landete er abgeschlagen auf dem fünften Platz. Bei der anschließenden Parlamentswahl im Juni schied er ebenfalls schon nach der ersten Runde aus.

Vor seinen Anhängern sagte Hamon, möglicherweise seien die Tage der sozialdemokratischen PS gezählt. Sie habe viele »glorreiche Momente« erlebt, doch sei er überzeugt, dass es an der Zeit sei, eine »neue Seite aufzuschlagen«. Aufgabe sei es nun, ein neues »gemeinsames Haus« für die Linke zu schaffen, ohne das künftig kein Sieg möglich sein werde. Er hoffe, seine Bewegung werde dabei eine wichtige Stütze sein.

Es ist für die PS der zweite prominente Abgang innerhalb von nur einer Woche. Der französische Ex-Premierminister Manuel Valls hatte am Dienstag ebenfalls seinen Austritt aus der Partei verkündet und erklärt, sich in der Nationalversammlung der Regierungsmehrheit von Staatschef Emmanuel Macron anzuschließen. »Ein Teil meines politischen Lebens geht zu Ende«, sagte Valls, seit 37 Jahren Mitglied der PS, dem Sender RTL. »Ich verlasse die Sozialistische Partei, oder die Sozialistische Partei verlässt mich.« Der Ex-Premier (2014-16) äußerte »Trauer« und »Verbitterung« über das, was aus den Sozialdemokraten geworden sei.

Die Trennung zwischen Valls und seiner Partei hatte sich schon seit Monaten angebahnt: Bei der Präsidentschaftsvorwahl der PS im Januar unterlag der Vertreter des rechten Parteiflügels dem Parteilinken Hamon. Er stellte sich anschließend hinter den später siegreichen unabhängigen Kandidaten Macron und damit gegen Hamon. Bei der Parlamentswahl trat Valls dann als unabhängiger Kandidat an: Er wurde weder von den Sozialdemokraten, noch von Macrons Partei La République en Marche aufgestellt. Agenturen/nd

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