Tacheles am Telefon
Chinas Präsident Xi zu Trump: Negative Faktoren
Peking. Der chinesische Präsident Xi Jinping erklärte nach einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Donald Trump in der Nacht zum Montag, die Beziehungen zu den USA würden von »einigen negativen Faktoren beeinträchtigt«. Zuvor hatte Peking die Vorbeifahrt eines US-Zerstörers an einer von China beanspruchten Insel im Südchinesischen Meer als »schwerwiegende Provokation« verurteilt.
In einer Erklärung des Weißen Hauses zu dem Telefonat der Präsidenten war von den Differenzen nicht die Rede. Das US-Präsidialamt teilte mit, Trump und Xi hätten ihr Engagement für eine »atomwaffenfreie koreanische Halbinsel bekräftigt«. Xi spielte offenbar mit seiner Bemerkung über die »negativen Faktoren« sowohl auf ein jüngst vereinbartes Waffengeschäft der USA mit Taiwan als auch auf die strittigen Hoheitsrechte im Südchinesischen Meer an.
Der Einsatz der »USS Stethem« nahe der Triton-Insel erfolgte wenige Stunden vor dem Telefonat der Präsidenten. Der Zerstörer sei in einem Abstand von weniger als zwölf Seemeilen an der Triton-Insel vorbeigefahren, sagte ein US-Regierungsvertreter. Es handle sich um eine »schwerwiegende politische und militärische Provokation«, erklärte das chinesische Verteidigungsministerium. China entsandte drei Kriegsschiffe und zwei Kampfjets in das umstrittene Gebiet. Das Eiland gehört zu den Paracel-Inseln, die außer von China auch von Taiwan und Vietnam beansprucht werden. Länder können gemäß UN auf Gewässer vor ihren Territorien im Umkreis bis zwölf Seemeilen Anspruch erheben. AFP/nd
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