Mehr Twitter im Klassenzimmer

MEINE SICHT

  • Lesedauer: 2 Min.

Ohne Smartphone unterwegs? Geht gar nicht! Ohne Internet zu Hause? Unvorstellbar! Gerade aufgestanden? Jetzt erst mal WhatsApp und Facebook checken! Sie beantworten diese Fragen anders? Dann sind Sie entweder alt oder ein technologiefeindlicher Aussteiger. Sorry, aber: Für die Kids und Teenies ist der technologische Fortschritt omnipräsent, aus dem Alltag sind seine Errungenschaften nicht mehr wegzudenken. Das ist Realität und das ist auch okay. Die Technik macht Vieles einfacher, die digitale Welt ist eine schöne.

Aber eben auch eine gefährliche. Zu leicht kann man durch exzessiven Internetkonsum zum soziophoben Einsiedler werden, durch Webtrolle und ihre »Fake News« in die Irre geleitet werden. Doch keine Panik. Es gibt ein wirksames Mittel gegen den unreflektierten Umgang mit digitalen Medien: Bildung.

Der bewusste Umgang mit Smartphone und Internet ist eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Dass die Kultusministerkonferenz diesen Umstand im Dezember endlich anerkannt hat und die Herausbildung von Medienkompetenz neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Schlüsselkompetenz in die Bildungspläne der Bundesländer verankern will, ist ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal.

Es braucht aber auch Initiativen und nicht zuletzt engagierte Lehrer, die sich der Herausforderung der digitalen Bildung stellen und Konzepte für die Unterrichtspraxis entwickeln. Ein Lehrer kann heute nur ein respektiertes Vorbild für seine Schüler sein, wenn er nicht nur viel über Geschichte weiß, ein Mathecrack oder eine Sportskanone ist, sondern auch bei Facebook aktiv ist und hin und wieder etwas twittert. Projekte wie Digitale Bildung trifft Schule zielen auf die Förderung von Medienkompetenz sowohl von Schülern als auch von Lehrern ab. Das ist richtig. Denn bisher gilt: Wenn es um Twitter und Co. geht, kann so mancher Lehrer noch Einiges von seinen Schülern lernen.

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