BER-Eröffnung 2019 ist kein Tabu mehr

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), stellt sich offenbar darauf ein, dass der Hauptstadtflughafen BER auch erst Anfang 2019 eröffnet werden könnte. »Wenn mir jetzt von den Verantwortlichen gesagt wird, es kann Ende 2018 oder Anfang 2019 sein, muss ich das akzeptieren und sehen, wo Dinge noch beschleunigt und optimiert werden können«, erklärte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview, dass der gemeinsam mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) dem »Tagesspiegel« gegeben hatte.

Beide Länderchefs betonten, sie wollten trotz der anhaltenden Probleme beim Brandschutz und der ansteigenden Kosten den BER auf jeden Fall zu Ende bauen. »Nein, der BER muss endlich fertig werden«, sagte Woidke. »Wir reden schließlich nicht über eine Mondlandung, sondern über die Eröffnung eines Flughafens.«

Zur derzeit umstrittenen Frage, ob man angesichts von absehbaren Kapazitätsproblemen am BER den Berliner Flughafen Tegel doch offen halten sollte, sagten beide SPD-Politiker, Tegel müsse schließen.

Die BER-Baustelle hält die Flughafengesellschaft trotz kräftiger Umsatzzuwächse an den beiden bisherigen Standorten in Tegel und Schönefeld in den roten Zahlen. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen, dass den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund gehört, mit einem Verlust von 120 Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor. Im vergangenen Jahr lag das Minus bei 101 Millionen Euro, wobei das laufende Geschäft im Plus lag. »Schauen wir allein auf diesen Bereich, sind wir ein solide aufgestelltes Unternehmen«, erklärte die Geschäftsführung. Für rote Zahlen sorgten die Belastungen durch die Hängepartie beim BER.

Die Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH rechnet damit, dass die Passagierzahlen im laufenden Jahr weniger stark wachsen als zuletzt. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erwartet insgesamt bis zu 34 Millionen Fluggäste. dpa/nd

Kommentar Seite 4

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.