»Die Feinde werden vor Angst zittern«

Trump, der Meister der direkten Kommunikation, stellte den neuesten US-Flugzeugträger in Dienst

  • René Heilig
  • Lesedauer: 3 Min.

Sean Spicer, der umstrittene US-Präsidentensprecher, legt sein Amt Anfang August nieder. Er ist mit dem ihm plötzlich vorgesetzte neuen Kommunikationschef Anthony Scaramucci nicht einverstanden. Künftig wird Sarah Huckabee Sanders die Worte des Präsidenten medial übersetzen. So er sie nicht längst selbst in die Welt getwittert oder vor dem noch immer beeindruckten Jubelvolk verkündet hat.

So eine Gelegenheit nutzte Präsident Trump, der zugleich Oberkommandierender der US-Streitkräfte ist, am Samstag auf dem Marinestützpunkt Norfolk im US-Staat Virginia. Er stellte die »USS Gerald R. Ford«, den neuesten und teuersten Flugzeugträger der Welt, in Dienst. Dabei pries er die US-Militärmacht, die von keiner anderen übertroffen werde. »Mit jedem Tag unserer Regierung werden wir stärker und besser.« Diese Stärke werde durch den neuen Flugzeugträger symbolisiert. Wenn das Kriegsschiff am Horizont erscheine, »dann werden unsere Feinde vor Angst zittern«.

Die »Ford« ist benannt nach dem 38. Präsidenten der USA und der elfte Flugzeugträger der US-Navy. Er ist »Prototyp einer neuen Serie«, erklärte US-Marine-Kommandant Richard Hecht im TV-Sender ABC. Vor 40 Jahren haben man die bisher eingesetzte »Nimitz«-Serie begonnen. Nun sei man an einem Punkt angelangt, »an dem wir die Technologie auf den neuesten Stand bringen müssen«. Laut Hecht ist der neue Träger »ein Quantensprung ins 21. Jahrhundert«. Dazu trägt ein neuartiges elektromagnetisches Katapultsystem bei, mit dem die 75 Flugzeuge in schnellerer Reihenfolge gestartet werden können.

»Je mehr Bomben ich in eine Zielregion bekomme, desto tödlicher bin ich«, sagte der Kapitän des Schiffs, Rick McCormack, gegenüber CNN. Die atomar angetriebene »Ford« soll jahrzehntelang auf See bleiben können.

»Das ist amerikanische Handwerkskunst in ihrer Vollendung«, hatte Präsident Trump bereits vor seinem Besuch über das Schiff gesagt. »Amerikanische Arbeiter sind die größten auf der Welt.« Medienberichten zufolge haben sich aber die Kosten für den Flugzeugträger von ursprünglich geplanten knapp acht Milliarden Dollar fast verdoppelt. Auch nach der Indienststellung soll die »USS Gerald R. Ford« nun noch mehrere Jahre lang getestet werden. Die erste Mission ist nicht vor 2020 geplant. Trotz der Schwierigkeiten beim Bau, der bereits 2009 begonnen hatte, plant die US-Regierung noch zwei weitere Flugzeugträger dieser Klasse. Die »USS John F. Kennedy« ist bereits im Bau. Ob es irgendwann einen mit Namen »Trump« geben wird?

Der Ausbau der US-Trägerflotte animiert weitere Staaten zum Bau solcher global einsetzbaren Kampfinseln. Großbritannien hat gerade eine neue in Dienst gestellt, Frankreich, China und Indien betreiben solche Flugzeugträger und Russland, so wurde am Rande der gerade beendeten Luft- und Raumfahrtmesse MAKS 2017 bestätigt, wird ab 2025 einen zweiten Träger einsetzen.

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