Seenotretter sagen Nein zum Kodex

Ärzte ohne Grenzen: Regeln könnten zu mehr Toten im Mittelmeer führen

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Rom. Die meisten Hilfsorganisationen haben die Unterzeichnung des Verhaltenskodex für private Seenotretter auf dem Mittelmeer verweigert. Ärzte ohne Grenzen habe das Dokument nicht unterschrieben, erklärte Generaldirektor Gabriele Eminente am Montag nach einem Treffen im Innenministerium in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Auch die deutsche Organisation Jugend Rettet stimmte nicht zu. Mit dem Kodex will die italienische Regierung Rettungsaktionen für Migranten auf dem Meer besser regeln. Seenotretter fühlten sich jedoch kriminalisiert.

Nach ihrer Weigerung, den Kodex zu unterzeichnen, äußerte Ärzte ohne Grenzen am Dienstag massive Bedenken am Vorgehen der EU-Partner. Der in Abstimmung mit den Mitgliedsstaaten vom Innenministerium in Rom erarbeitete Verhaltenskodex schränke die ohnehin unzureichenden Hilfskapazitäten auf dem Mittelmeer weiter ein und könne im schlimmsten Fall dazu führen, dass mehr Menschen ertrinken, teilte die Hilfsorganisation mit. dpa/nd Kommentar Seite 4

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