Das Potenzial ist da - die Tore fehlen

Dem FC Erzgebirge Aue stehen nach dem verpatzten Saisonstart große Herausforderungen bevor. Am Sonntag muss der Verein im Pokal gegen die starken Wiesbadener ran

  • Fabian Held, Aue
  • Lesedauer: 2 Min.

Dem FC Erzgebirge Aue droht erneut ein kapitaler Fehlstart. Die Sachsen haben auch das zweite Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga verloren, sind nach dem 1:2 in Heidenheim nun Tabellenletzter. Am Sonntag müssen die Auer dann in der ersten Runde des DFB-Pokals beim aktuell formstarken SV Wehen Wiesbaden antreten.

Dabei zeigten die »Veilchen« am Mittwoch in Heidenheim eine deutlich bessere Leistung, als am Sonntag beim 0:2 zu Hause gegen Düsseldorf. Allerdings fehlte es an Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Acht Mal schoss der FCE auf selbiges, nur der Abstauber von Cebiou Soukou in der 30. Minute war drin. Dazu kamen erneut zwei dicke Patzer in der Abwehr, die zu zwei Gegentoren führten. So brachte sich Aue um den verdienten Lohn.

»Wir machen wieder die gleichen Dinge wie letztes Jahr«, sagte der sichtlich gefrustete Verteidiger Sebastian Hertner. Im vergangenen Jahr waren die Auer ähnlich schlecht in die Saison gestartet, spielten unter Trainer Pavel Dotchev ansehnlichen Fußball, fingen sich aber zu viele leichte Gegentore ein. »Spielerisch machen wir es super, aber das bringt nichts. Heidenheim steht gut, wartet auf die Fehler und wir sind so dumm und machen sie«, ärgerte sich Hertner.

»Wir müssen uns fragen, warum wir, wenn wir 70 Minuten dominieren, nur ein Tor schießen. Warum wir dann zwei so dumme Kontertore bekommen - das ist auszuwerten«, sagte Kapitän Martin Männel. Aue hatte durchaus die Chancen, erstmals gegen die Heidenheimer zu gewinnen. Denn vieles lief auch positiv: Aue verhinderte den gegnerischen Spielaufbau konsequent, spielte oft direkt, schnell und ansehnlich in die Spitze. Dazu kamen gute Laufwege von Pascal Köpke und Soukou.

Doch es kam anders. Auch, weil eine umstrittene gelb-rote Karte von Dennis Kempe zum Knackpunkt wurde. Die bis dato fast chancenlosen Heidenheimer witterten plötzlich die Gelegenheit, kombinierten sich einmal durchs Mittelfeld und Marcel Titsch-Rivero erzielte den Siegtreffer. »Nach der gelb-roten Karte müssen wir uns cleverer anstellen«, meinte ein verärgerter Thomas Letsch.

Für den neuen Trainer könnte es ganz schnell ganz ungemütlich werden. Am Sonntagabend trifft er auf seinen ehemaligen Co-Trainer Rüdiger Rehm, der mittlerweile Wiesbaden trainiert. Gegen den Drittligisten brauchen die Auer einen Sieg, um eine positive Stimmung zu bekommen und das Geld für einen weiteren Stürmer einzunehmen. Das Ligaprogramm danach ist knüppeldick: Es warten Aufstiegskandidat Braunschweig, Tabellenführer Nürnberg und Absteiger Ingolstadt auf die Auer. dpa/nd

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