Ratlos in Afghanistan

Die Lage am Hindukusch macht den USA zu schaffen

  • Lesedauer: 2 Min.

Kabul. Zahlreiche Menschen sind in Afghanistan bei mehreren Angriffen der radikalislamischen Taliban getötet worden. Das bestätigten afghanische Behörden. Vier Polizisten starben in der südafghanischen Provinz Urusgan, als Taliban ihren Sicherheitsposten angriffen. Zu eventuell getöteten Talibankämpfern lagen keine Informationen vor. Fünf Polizisten wurden in der südostafghanischen Provinz Sabul getötet, als Taliban ihren Posten überrannten. Die Taliban hätten noch einen zweiten Posten erobert, hieß es. Von dort lägen aber keine Zahlen zu den Opfern vor.

Der Sender Tolo TV berichtete von insgesamt 18 Toten bei zwei Angriffen. Tolo meldete ebenfalls den Tod dreier Kinder bei einem Raketenangriff auf die Stadt Kalat.

In der südafghanischen Provinz Helmand starben nach Angaben eines Provinzsprechers drei Zivilisten und drei Taliban, als letztere versuchten, mit einer Autobombe eine Armeebasis anzugreifen.

Derweil wurde in Afghanistan ein weiterer US-Soldat getötet. Er sei bei einem gemeinsamen Einsatz mit der afghanischen Armee gegen Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat im Osten des Landes verletzt worden und später gestorben, teilte das US-Militär mit.

Erst Anfang August waren bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen NATO-Konvoi in der südlichen Provinz Kandahar zwei US-Soldaten getötet worden. Insgesamt wurden seit Jahresanfang bereits zehn US-Soldaten in Afghanistan getötet, einer mehr als im gesamten vergangenen Jahr.

US-Präsident Donald Trump und sein Stellvertreter Mike Pence hatten am Freitag eine Beratung mit ihrem Team für Nationale Sicherheit über die künftige Strategie für Afghanistan auf der Agenda. Bei dem Treffen in Camp David wurde eine kontroverse Diskussion erwartet. Die US-Kommandeure am Hindukusch fordern, die Truppen aufzustocken. US-Verteidigungsminister James Mattis wünscht sich vom Weißen Haus eine Strategie nicht nur für Afghanistan, sondern für die gesamte Region einschließlich Pakistan. Agenturen/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -