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Erlöst uns von der Tegelpest

Nicolas Šustr über Irritationen rund um den Volksentscheid

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Die »Amtliche Information zum Volksentscheid« über die Offenhaltung des Flughafen Tegels, die alle Berliner Wahlberechtigten dieser Tage erhalten, sorgt für Irritation. »Die besondere Gestaltung dieser kleinen Broschüre hat bei einigen Stimmberechtigten zu interessierten Nachfragen geführt«, lässt die Landeswahlleiterin wissen. Aufgefallen sei den Bürgern, »dass die Argumentation der Trägerin sowie die von Abgeordnetenhaus und Senat nicht zusammenhängend hintereinander stehen, sondern auf jeder Seite abwechselnd«. Dies sei kein Fehler, sondern entspreche, wie auf der Rückseite der Broschüre erläutert, den rechtlichen Vorgaben.

Geübte Leser von Verwaltungsprosa und Kenner mahnender Schreiben besorgter Bürger vermuten anhand der Andeutungen, dass seitenlange Traktate von glühenden Tegelverehrern das Postfach der Landeswahlleiterin überquellen ließen. Wie kann nur die bestechende Argumentation der Pro-Tegel-Fraktion hemmungslos zerstückelt und auf mehrere Seiten verstreut werden, fragt sich der Frontstadtbewohner. Es ist eine Pest, dass diese unverbindliche Abstimmung einzig als Ventil für die Wut über die BER-Katastrophe dient. Bringt den neuen Flughafen bitte endlich in Betrieb und erlöst uns vom untoten Tegel!

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