Bauern warnen in Brüssel vor Kürzungen
Potsdam. Brandenburger Landwirte wollen in Brüssel für ihre Anliegen trommeln. Bei Gesprächen mit EU-Vertretern wollen sie vor Kürzungen bei den Beihilfen warnen. »Die Bewahrung des ländlichen Raumes, Klimaschutz oder Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Dafür brauchen wir Geld«, sagte Landesbauernpräsident Henrik Wendorff. »Man kann nicht überall den Rotstift ansetzen und dann mit weniger mehr machen. Das wird nicht funktionieren.«
Auf Initiative von Finanzminister Christian Görke (LINKE) reisen Vertreter des Landesbauernverbandes gemeinsam mit ihm am Mittwoch zu einem Arbeitsbesuch nach Brüssel. Geplant ist unter anderem ein Gespräch mit EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger.
Aus Sicht von Wendorff sind Besonderheiten der brandenburgischen Agrarwirtschaft nicht immer ausreichend vertreten. »Wir müssen sehen, dass wir uns dort gut präsentieren«, betonte er. Insbesondere in den ostdeutschen Ländern gebe es andere Strukturen. Die Betriebe seien dort oft größer, mit Ackerflächen von bis zu 5000 Hektar, zahlreichen Angestellten und vielen Tieren. »Das unterscheidet uns vom überwiegenden Teil der Betriebe in Europa«, sagte Wendorff. »Wir haben die Befürchtung, dass das nicht ausreichend berücksichtigt wird.«
Der Bauernpräsident fügte hinzu: »Wir sorgen uns, ob die bisherigen Mittel ausreichen, um die Herausforderungen in der Landwirtschaft zu bewältigen.« Mit dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU schrumpfe auch der Haushalt. Die Finanzierung müsse neu geregelt werden. »Das durch Einkürzungen auszugleichen, halten wir nicht für den richtigen Weg«, betonte Wendorf. Die bisherigen Mittel reichten schon jetzt nicht aus.
In Brandenburg gibt es rund 5600 Agrarbetriebe. 1400 Betriebe sind im Landesbauernverband organisiert. dpa/nd
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