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US-Präsident droht mit nuklearem Angriff

Weltweit scharfe Kritik an Atomtest Nordkoreas / Russland für politisch-diplomatische Lösung

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Während die Anleger an den Börsen nach dem bislang stärksten Atomtest Nordkoreas am Montag in Deckung gegangen sind, wurden in der Politik schwere verbale Geschütze aufgefahren. So hat Washington eine »massive militärische Antwort« auf jede Bedrohung der USA, ihrer Territorien, einschließlich Guam, oder ihrer Verbündeten angedroht - »effektiv und überwältigend«, wie es Pentagon-Chef James Mattis formulierte. Man strebe zwar nicht die Vernichtung eines Landes an, »aber wir haben viele Optionen, dies zu tun«. Und das Weiße Haus ließ wissen, dass der Präsident für die Abwendung der Gefahr »die volle Bandbreite der diplomatischen, konventionellen und nuklearen Möglichkeiten« einsetzen würde. Doch ein Militärschlag gegen Nordkorea oder selbst eine ungewollte Eskalation hätten verheerende Folgen, auch für den Verbündeten Südkorea - nahe der Grenze leben rund 25 Millionen Menschen im Großraum Seoul.

Kein Wunder, dass die Angst vor einem Krieg wächst. Zumal Donald Trump zuvor schon ein weltweites Handelsembargo ins Spiel brachte. Man erwäge, die Handelsbeziehungen zu allen Staaten einzustellen, die Geschäfte mit Pjöngjang machen, twitterte er. Wichtigster Handelspartner Nordkoreas ist aber China. Peking hat denn auch umgehend die angedrohten Sanktionen als inakzeptabel kritisiert. Schließlich arbeite man an einer friedlichen Beilegung des Konflikts.

Dessen ungeachtet überreichte China am Montag Nordkorea eine offizielle Protestnote. Gemeinsam mit Russland, Brasilien, Indien und Südafrika verurteilte man auf dem sogenannten BRICS-Gipfel in Peking in »tiefer Sorge« den sechsten nordkoreanischen Atomtest. Auch das Auswärtige Amt in Berlin bestellte Nordkoreas Botschafter ein. Frankreich und Deutschland wollen die Europäische Union in den nächsten Tagen dazu bringen, über zusätzliche Sanktionen gegen Pjöngjang zu beraten. Moskau dagegen geht davon aus, dass eine umfassende Lösung »nur mit politischen und diplomatischen Mitteln« gefunden werden könne.

Auch wenn man in Seoul nicht bestätigen wollte, dass es sich beim Test um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe, probte die südkoreanische Regierung schon einmal den Ernstfall und feuerte am Montag Raketen unterschiedlicher Reichweiten ins Japanische Meer ab. Der Manöverablauf habe einem Angriff auf das nordkoreanische Atomwaffentestgelände Punggyeri entsprochen. Diese Demonstration militärischer Stärke sei als »massive Warnung« an den Norden gedacht.

Zugleich bat Seoul den Verbündeten USA um die Entsendung von Flugzeugträgern und Kampfbombern. Für das von Präsident Moon Jae In bislang kritisch gesehene Raketenabwehrsystem THAAD sollen nun mehr Stützpunkte errichtet werden. In einem Bericht an das Parlament befürchtet das Verteidigungsministerium schon bald weitere Raketenstarts des Nachbarlandes. Mit Agenturen

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