15 Afghanen droht die Abschiebung
Pro Asyl sieht Wahlkampf-Härte
Berlin. Erstmals seit dem Anschlag nahe der deutschen Botschaft in Kabul soll kommende Woche nach Angaben von Flüchtlingshelfern ein Abschiebeflug nach Afghanistan starten. Der Bayerische Flüchtlingsrat teilte mit, dass die nächste Sammelabschiebung von abgelehnten Asylbewerbern für Dienstag vom Flughafen Düsseldorf angesetzt sei. Dafür seien 15 Afghanen gemeldet worden. Laut Flüchtlingsrat ist davon auszugehen, dass nicht nur Straftäter abgeschoben werden sollen. Das Bundesinnenministerium erklärte, es äußere sich grundsätzlich nicht zu möglicherweise bevorstehenden oder geplanten Abschiebungen.
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl zeigte sich »entsetzt« darüber, dass nun offenbar wieder ein Abschiebeflug geplant ist. »In Afghanistan herrscht Krieg, Hunderttausende sind auf der Flucht«, erklärte Geschäftsführer Günter Burkhardt. »Hier soll wohl auf den letzten Metern vor der Wahl noch Abschiebehärte demonstriert werden, um am rechten Rand nach Wählerstimmen zu fischen.« AFP/nd
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