Gedächtnis und Gedenken

  • Lesedauer: 1 Min.

In der Bundesrepublik existiert heute eine facettenreiche und auch staatlich geförderte Gedächtniskultur zur NS-Vergangenheit. Jedoch scheint sich diese Gedächtniskultur zunehmend selbst zu genügen und von aktuellen politischen Entwicklungen zu entkoppeln: Der NSU-Terror, die anhaltende Konjunktur rechter Gewalt, Ansätze einer völkischen Bewegung, die Enttabuisierung offen rassistischer und sozialdarwinistischer Perspektiven − all das steht merkwürdig unverbunden neben dem verbreiteten Narrativ einer ›erfolgreichen‹ gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Die Berliner VVN-BdA und weitere Initiativen laden vom 8. bis zum 10. September im Mathematikgebäude der TU, Straße des 17 Juni 136, zu einer Konferenz mit 14 Workshops unter dem Motto »Deutschland wieder gut gemacht? Erinnerungskultur im Wandel und vor neuen Herausforderungen« ein.

Die Tagung beginnt am Freitag um 18 Uhr mit einem Vortrag von Detlef Garbe. Der Leiter der Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten wird zu »Erinnerungskultur und Gedenkstätten zwischen Aufarbeitungsstolz, Unbehagen und Selbstbeunruhigung« sprechen. Cornelia Siebeck moderiert die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema »Nicht nur Vergangenheit, auch Gegenwart - Herausforderungen für kritisches Erinnern«. nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.