Immer gegen den Uhrzeigersinn
Wirbelstürme wie »Irma« brauchen warmes Meer und die Corioliskraft
Mehr geht nicht: »Irma« wurde in die höchste Kategorie 5 der Hurrikanskala für den Nordatlantik eingeordnet. Sie gilt ab Windgeschwindigkeiten von 250 km/h am Boden und wird »Irma« nicht mehr gerecht: Bis zu 350 km/h sollen es schon gewesen sein - ganz genau lässt sich das nicht sagen, denn die Messsensoren vieler Bodenstationen zeigen maximal 250 km/h an oder wurden zerstört. Gesichert ist aber, dass »Irma« bereits mehrere Rekorde aufgestellt hat - darunter: Noch nie seit Beginn der Satellitenbeobachtung 1966 hatte es ein Hurrikan drei Tage lang (Stand: Freitagvormittag) durchgehend in die Kategorie 5 geschafft.
Dabei ist in einem Wirbelsturm der Wind nicht überall gleich stark: Im Auge ist es fast windstill, am stärksten weht und regnet es in spiralartigen Bändern rund um das Auge.
So schnell die Winde - so langsam zieht das Monster weiter: »Ein Hurrikan bewegt sich mit gerade mal 15 bis 20, manchmal auch bis zu 25 km/h von der Stelle. Das ist in etwa die Geschwindigkeit eines Kreuzfahrtschiffs«, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Portal »wetter.net«. Auch »Irma« ist schon lange unterwegs - am 30. August auf dem Atlantik westlich der Kapverden wurde der Hurrikan »geboren«, so der Deutsche Wetterdienst.
Den Antrieb liefert der Transport von Wasserdampf und Wärme von der Meeresoberfläche in die darüber liegende Luft. Das Meer muss bis 50 Meter Tiefe mindestens 26 °C warm sein, was durch den Klimawandel häufiger auftritt. Für die Entstehung ist zudem die Corioliskraft von Bedeutung. Durch sie wird bewegte Luft abgelenkt - Hurrikans auf der Nordhalbkugel drehen sich gegen den Uhrzeigersinn, Zyklone im Süden andersherum. Wohl dem, der bis 500 Kilometer vom Äquator entfernt lebt - hier ist die Kraft so gering, dass sich keine Hurrikanrotation bilden kann.
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