Leerstelle der Großen Koalition
Die zunehmende Wohnungslosigkeit spielt im Bundestagswahlkampf keine Rolle
Berlin. In Wahlkampfzeiten übertreffen sich die Parteien mit großen Versprechen. CDU-Kanzlerin Angela Merkel meint, dass bis zum Jahr 2025 Vollbeschäftigung in Deutschland herrschen könne. Ihr Herausforderer von der SPD, Martin Schulz, hat sich derweil Steuer-, Lohn- und Generationengerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben. Doch nicht alle Bürger, die in Deutschland leben, werden in diesen Tagen von den Protagonisten der Großen Koalition umworben. Schwarz-Rot ignoriert beharrlich Menschen, die arm sind.
Besonders schwer haben es diejenigen ohne Wohnung. Zum bundesweiten »Tag der Wohnungslosen« am Montag erinnerten Sozialverbände daran, dass die Zahl der Betroffenen beständig steige. Nach Schätzungen von Wohnungslosenhilfen leben etwa 335 000 Wohnungslose in Deutschland. Eine bundesweite Statistik existiert nicht.
Die LINKE will das ändern. Der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Europäischen Linken, Gregor Gysi, plädierte via Facebook außerdem dafür, das Recht auf Wohnraum ins Grundgesetz aufzunehmen.
Der Wohnungslosenaktivist Jürgen Schneider verlangte als ersten Schritt, dass die Betroffenen von der Politik stärker einbezogen werden. Das »nd« hat ihn zu seiner Sicht auf die Bundestagswahl befragt. avr Seite 2
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.