Stadt ist mehr als Lücken füllen
Nicolas Šustr über zu einfach Lösungen für akute Probleme
Natürlich fehlen zehntausende bezahlbare Wohnungen in der Stadt. Trotzdem wäre es töricht, besinnungslos Häuserklötze in jede Ecke zu setzen. Was dabei herauskommt, zeigen sehr eindrücklich die jahrzehntelang von sozialen Problemen geplagten Großsiedlungen wie die Gropiusstadt oder das Falkenhagener Feld.
Als zu deren Bauzeit schnelle Lösungen für die Wohnungsnot gefragt waren, wurde einfach schnell gebaut. Damit wurden die Probleme der Folgezeit förmlich betoniert.
Deswegen dürfen auch die landeseigenen Wohnungsunternehmen nicht einfach Künstler und Gewerbe aus ihren Liegenschaften schmeißen, um dort in aller Eile Wohnraum zu schaffen. Für eine auch künftig lebendige und lebenswerte Stadt braucht es eine bunte Nutzungsmischung. Auch in der Stadtentwicklung ist Panik ein schlechter Ratgeber. Was bereits viel zu oft bewiesen wurde.
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