Trump droht Kim mit »totaler Zerstörung«
US-Präsident fordert vor UNO-Vollversammlung Denuklearisierung Nordkoreas
New York. Zum Beginn der Generaldebatte bei den Vereinten Nationen hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres vor der Gefahr eines Krieges mit Nordkorea gewarnt. Der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm müsse mit politischen Mitteln gelöst werden, mahnte Guterres am Dienstag in New York vor der Versammlung von rund 130 Staats- und Regierungschefs.
Der Generalsekretär appellierte an den UNO-Sicherheitsrat, geschlossen gegenüber Pjöngjang aufzutreten. Nur die Geschlossenheit des mächtigsten UN-Gremiums werde es ermöglichen, einen diplomatischen Weg für die Lösung der Krise zu finden. Es war die erste Rede des neuen UNO-Generalsekretärs vor dem Forum der Staatenlenker aus aller Welt.
US-Präsident Donald Trump, der ebenfalls erstmals vor dieser Versammlung sprach, nannte die Denuklearisierung Nordkoreas den »einzigen gangbaren Weg«. Nordkorea sei ein Land, das die Welt mit Atomwaffen bedrohe. »Die USA sind ein Land von großer Stärke und Geduld«, erklärte Trump. Wenn die USA aber gezwungen seien, »sich selbst oder ihre Verbündeten zu verteidigen, dann haben wir keine Wahl, als Nordkorea total zu zerstören«. Die Regierung in Pjöngjang nannte er »verkommenes Regime«.
Es war Trumps bisher schärfste Warnung an Nordkorea. Er fügte hinzu, dass ein US-Militäreinsatz »hoffentlich nicht notwendig sein wird«. Dafür müssten alle Nationen zusammenarbeiten, um die Regierung Nordkoreas zu isolieren, damit sie »ihr feindseliges Verhalten einstellt«. Der US-Präsident bezeichnete es als »Schandtat«, dass manche Staaten weiter Handel mit Nordkorea trieben und es mit Waffen versorgten.
Trump erläuterte seine Vorstellung von einer nationalstaatlich ausgerichteten Weltordnung. In der Außenpolitik werde er sich konsequent am Eigeninteresse der USA orientieren. »Als Präsident werde ich Amerika immer an erste Stelle stellen. Genau wie Sie, als Staatschefs Ihrer Länder, immer Ihre Länder an erste Stelle stellen werden und dies auch tun sollten.« Ihm schwebe eine Weltordnung vor, in der selbstbestimmte und starke Staaten im eigenen Interesse zusammenarbeiten. »Indem wir die Verpflichtungen gegenüber unseren Nationen erfüllen, erkennen wir auch an, dass es in aller Interesse ist, eine Zukunft anzustreben, in der alle Nationen souverän, wohlhabend und sicher sein können.« Agenturen/nd
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