Verein lehnt neue Zufahrt für KZ-Gedenkstätte ab
Oranienburg. Der Förderverein der Gedenkstätte Sachsenhausen hat sich jetzt dagegen ausgesprochen, Besucher des früheren Konzentrationslagers umzuleiten. Der Zugang müsse weiterhin durch das Wohngebiet westlich des ehemaligen KZ-Geländes sowie über die ehemalige Lagerstraße erfolgen, »weil dies die Wege sind, über die die Häftlinge seinerzeit tatsächlich ins Lager verbracht wurden«, erklärte Vereinsvorstand Jürgen Kocka. Daran festzuhalten, sei auch deshalb »von allergrößter Bedeutung, weil nur so den Besuchern der Gedenkstätte erfahrbar vorgeführt und bewusst gemacht werden kann, dass die Häftlinge durch damals bereits dicht bebaute und besiedelte Straßen der Stadt - unter den Augen der Bevölkerung und in aller Öffentlichkeit - ins Lager verbracht wurden«. Dies zu ändern, käme einer Verzerrung der historischen Wirklichkeit gleich, und das sei nicht akzeptabel.
Hintergrund von Kockas Äußerung ist eine Anwohnerinitiative, die sich über Erschütterungen in den Häusern beschwert, wenn Reisebusse über die kopfsteingepflasterte Straße der Nationen rumpeln. Die Stiftung brandenburgische Gedenkstätten lehnt einen neue Zufahrt extra für Reisebusse auch deswegen ab, weil dann ein zweites Besucherzentrum errichtet werden müsste, was hohe Bau-, Personal- und Unterhaltungskosten verursachen würde. Stattdessen solle die Stadt Oranienburg die Straße endlich asphaltieren, erklärte Stiftungssprecher Horst Seferens. af
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