Fall Jalloh im Landtag

Linkspartei will Aufklärung vorantreiben

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt drängt die Linkspartei in den Ermittlungen um die genauen Todesumstände des Asylsuchenden Oury Jalloh vor zwölf Jahren auf eine lückenlose Aufklärung. Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Henriette Quade, bezeichnete es am Donnerstag im Landtag in Magdeburg als »beschämend und skandalös«, dass nach wie vor so viele Fragen unbeantwortet seien. Quade kritisierte auch, dass das zuletzt im August 2016 im sächsischen Dippoldiswalde stattgefundene Gutachten von der Staatsanwaltschaft unter Verschluss gehalten werde und forderte die Veröffentlichung der Ergebnisse. Im Fall Oury Jalloh gehe es sowohl um den konkreten Fall, als auch mit Blick auf die Arbeit der Justiz um ein Symbol. Es müsse alles getan werden, was zur Aufklärung nötig sei, sagte die LINKE-Politikerin.

Die Linke unterstützt auch die Einrichtung einer unabhängigen internationalen Untersuchungskommission der Vereinten Nationen und will sich für eine Entschädigung für die Hinterbliebenen einsetzen. Sebastian Striegel, der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, sprach von einem Skandal und einer Schande für das Land, dass die Todesumstände Jallohs noch immer unklar seien: »Das ist auch ein himmelschreiendes Versagen von einigen Ermittlern bei Polizei und Justiz.«

Der aus Sierra Leone stammende Asylsuchende Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle ums Leben gekommen. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.