Doch wieder eine Europäerin
Personalie
Für Azoulay, die unter Ex-Präsident François Hollande 2016 bis 2017 Kulturministerin war, hat sich dessen Nachfolger Macron persönlich bei Amtskollegen in Europa und Übersee eingesetzt. Um sie vorzustellen, nahm er sie auf zahlreiche Auslandsreisen der letzten Monate mit. Ein guter Draht zum Elysée wird für die neue UNESCO-Generaldirektorin auch künftig wichtig sein, denn durch den Austritt der USA und Israels vertieft sich die seit Jahren anhaltende Krise der Organisation. Nicht zuletzt schrumpft deren Jahresbudget um ein Viertel aufgrund der fehlende Beiträge der beiden Länder.
Azoulay wurde im Mai 1972 in Paris in eine Familie marokkanischer Juden hineingeboren. Sie hat in Paris die Schule besucht, Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert und die Elitehochschule ENA absolviert. Azoulay ist zwar parteilos, bezeichnet sich selbst aber als links und hat als Schülerin und Studentin 1995 an Aktionen gegen die Reformpläne von Premier Alain Juppé, 2002 gegen die Wahl von Jean-Marie Le Pen und später gegen Antisemitismus in Frankreich teilgenommen. Nach Abschluss der ENA im Jahr 2000 arbeitete sie in verschiedenen staatlichen Kulturinstitutionen. Von 2006 bis 2014 leitete sie das Nationale Zentrum für Film CNC. Anschließend war sie kulturpolitische Beraterin von Präsident François Hollande, der sie im Februar 2016 durch den damaligen Premier Manuel Valls zur Kulturministerin berufen ließ.
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