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Mit der Waffe für Frauenrechte

Personalie

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 2 Min.

Es gibt nicht viele gesicherte Informationen über Rojda Felat. Fest steht, dass Felat eine syrisch-kurdische Kommandeurin ist und die Befehlshaberin von etwa 30 000 Kämpferinnen und Kämpfern. Angeblich wurde sie 1980 in al-Hasaka, im Norden Syriens, geboren, es gibt aber auch Quellen, die sie jünger oder älter beziffern. Seit 2013 kämpft Felat gegen die Terrororganisation IS und ist Kommandeurin der kurdisch-arabischen Demokratischen Kräfte Syriens (SDF).

»Mein Hauptziel ist, die kurdischen und syrischen Frauen von den Fesseln der traditionellen Gesellschaft und der Kontrolle, genauso wie ganz Syrien von Terrorismus und Tyrannei zu befreien«, sagte die überzeugte Feministin 2016. Dennoch zählt sie zunächst drei Männer als Vorbilder auf: Napoleon, Bismarck und Saladin. An vierter Stelle nennt sie dann Arin Markin, eine kurdische Volksheldin, die sich in der umkämpften Stadt Kobanê lieber selbst tötete, als dem IS in die Hände zu fallen.

Jetzt ist Felat und ihrer Truppe ein erfolgreicher Schritt gelungen: Sie haben die zuvor vom IS kontrollierte Stadt Rakka im Norden Syriens befreit. Dabei spielten die Frauen keine unwesentliche Rolle. Die Frauenverteidigungseinheiten umfassen mehr als 20 000 Kämpferinnen und stellen damit ein Drittel der kurdischen Truppen. »Ich finde es wichtig, dass gerade eine Frau den IS besiegt«, sagt Felat. Den IS-Kämpfern sind die Soldatinnen ein Dorn im Auge, sollten sie ihrer Auffassung nach doch lediglich ihren Männern dienen. Wer von einer Frau getötet wird, kommt nach dem Glauben der radikalen Islamisten zudem nicht ins Paradies.

Über die Zukunft Rakkas unter der Hoheit der SDF sagte Felat in einem Interview mit »Al-Monitor«, dass sie die Stadt lediglich befreien wollten. Die Einwohner sollten jetzt vor dem IS beschützt und dabei unterstützt werden, Selbstverwaltungen aufzubauen. »Die militärischen Streitkräfte bleiben niemals in den Städten«, erklärte Felat.

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