Unter anderen Umständen - Folge 28: Frauenhäuser am Limit

Gespräch mit Sylvia Haller, Zentrale Informationsstelle der autonomen Frauenhäuser (ZIF)

  • Felicia Ewert
  • Lesedauer: 2 Min.
UA28 - Frauenhäuser überm Limit

Inhaltshinweis: Thematisierung von körperlicher Gewalt

Am 7. März fand vor dem Brandenburger Tor der Frauenhausstreik statt. Dieser machte auf die prekäre Situation der Beschäftigten, der Finanzierung und damit auch auf das desaströse Angebot an Frauenhausplätzen aufmerksam. Gut 6000 Betten sind bundesweit vorhanden, notwendig wären über 20000.

Wichtiger Punkt hierbei ist auch stets die Situation der Kinder der Gewaltbetroffenen, die ebenfalls in den Häusern untergebracht werden. Im Gespräch mit Sylvia Haller von der »Zentralen Informationsstelle der autonomen Frauenhäuser«, wird auch der Misstand thematisiert, dass das Umgangsrecht der gewaltvollen Täter*innen zu den Kindern, konstant über dem Recht auf Schutz steht. »Frauenhäuser sind auch Kinderhäuser«, »Gewaltschutz vor Umgangsrecht« waren Slogans auf den Plakaten vor Ort.

Mit Blick auf Selbstbestimmungsgesetz rollen die Desinformationskampagnen und ebenso werden Frauenhausorganisationen attackiert, dass sich trans bzw. nicht binäre Personen »unrechtmäßig« Zugang verschaffen könnten. Zugang, der ihnen, im Rahmen des tatsächlichen Bedarfs, ohnehin längst zusteht. »Gewalt in Beziehungen geschieht nie individuell, sondern ist immer durch patriarchale Strukturen verankert«, so Sylvia Haller.

Links:

Die Not der Frauenhäuser - Zu wenig Plätze, zu wenig Geld: Zum Frauenkampftag rufen die Autonomen Frauenhäuser am 7. März zum Streik in Berlin, darunter auch das Cocon

Datenanalyse: Ampel auf Rot in vielen bayerischen Frauenhäusern

Femizide: Der alltägliche Mordversuch

Außerdem:

Gewaltschutz für ALLE Frauen: Positionierung von Frauenhauskoordinierung e.V. zu aktuellen Debatten um geschlechtliche Selbstbestimmung & Frauenschutzräume

Frauenhäuser brauchen eine dauerhafte Finanzierung

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