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Nicht nur Hirschkäfer
Steffen Schmidt über den dramatischen Schwund der hiesigen Insekten
Klagen über Artenrückgang sind nicht neu. Meist aber stehen »sympathische« Tiere wie Pandas, Wale oder Elefanten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Bei Insekten denkt man gemeinhin eher an die Belästigung durch Mücken oder Wespen und konstatiert, davon gebe es eh zu viele. Doch die vielfältigen Krabbeltiere hierzulande sind offenbar ebenso bedroht wie die exotischen Arten in Regenwäldern und Ozeanen, wie eine aktuelle Studie belegt. Und längst sind nicht nur geschützte Raritäten wie Hirschkäfer betroffen. Ob an dem dramatischen Schwund – die Wissenschaftler fanden in den Untersuchungsgebieten mehr als 75 Prozent weniger Insekten als 1989 - allein die intensive Landwirtschaft schuld ist, bedarf sicher noch weiterer Untersuchungen. Doch da die Bauern selbst auf die Dienstleistung vieler Insekten als Bestäuber angewiesen sind, wären sie gut beraten, das Ihre zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen. Denn zu den bedrohten Arten zählen auch etliche wilde Hummel- und Bienenarten.
Gefragt ist allerdings auch die Wissenschaftspolitik, die an deutschen Unis die Insektenkunde in den letzten Jahrzehnten finanziell ausgetrocknet hat. Bei vielen Insektengattungen lasst sich heute mangels Experten schon gar nicht mehr sicher feststellen, welche Art den Feldforschern da gerade ins Netz gegangen ist.
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