Reservistenverband schließt 32 rechtsextreme Mitglieder aus

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der Reservistenverband der Bundeswehr hat in den vergangenen Jahren mehrere Dutzend ehemalige Soldaten wegen Rechtsextremismus ausgeschlossen. Seit 2010 wurden 32 Mitgliedern wegen rechtsextremer Aktivitäten gekündigt, bestätigte der Verband einen entsprechenden Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Dienstag). In Mecklenburg-Vorpommern ermittelt demnach derzeit die Generalstaatsanwaltschaft in fünf weiteren Fällen. Der Verband will im Dezember abhängig von den Ergebnissen darüber entscheiden, auch diesen ehemaligen Soldaten außerordentlich zu kündigen. Wie am Montag ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte, hat die Bundeswehr seit 2012 insgesamt 18 Angehörige der Truppe wegen Rechtsextremismus entlassen. Derzeit prüfe der Militärische Abschirmdienst (MAD) 391 Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus.

Für den Rechtsextremismus-Experten Markus Klein vom Institut für Gemeinwesenberatung (demos) sind die nun veröffentlichen Zahlen wenig überraschend. Die Bundeswehr sei schon immer ein attraktiver Arbeitgeber für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut gewesen. Etwas weniger hoch war die Zahl der rechtsextremen Verdachtsfälle mit 275 Anfang 2017. Im Sommer war ein rechtsextremes Netzwerk um den Soldaten Franco A. in der Bundeswehr bekannt geworden. Verteidigungsministerin von der Leyen kündigte daraufhin eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema an. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!