- Kommentare
- Jamaika
Gut für die Mittelschicht
Eva Roth über die Rentenideen der Jamaika-Parteien
Facharbeiter, Ingenieurinnen und leitende Angestellte können hoffen: Union, FDP und Grüne streben einen flexiblen Renteneintritt an. Noch ist nichts Genaues bekannt. Grundsätzlich ist es jedoch für Menschen mit einem anständigen Gehalt und einem sicheren Job eine gute Sache, wenn sie freier entscheiden können, wann sie in Rente gehen und ob sie beispielsweise in den letzten Berufsjahren ihre Arbeitszeit reduzieren. Mögliche Rentenabschläge können Gutverdiener eher verschmerzen als Geringverdiener. Und viele Beschäftigte mögen ihren Job und sind gern auch noch mit 66 Jahren berufstätig. Gegen eine flexiblen Renteneintritt ist so gesehen nichts einzuwenden.
Es gibt aber noch ein bedeutendes Problem, das mit der Flexi-Rente nicht zu lösen ist: Die wachsende Zahl alter Menschen, die sehr wenig Geld haben. Die Altersarmut wird nach Ansicht von Forschern unterschiedlicher Denkschulen steigen, wenn alles weiter läuft wie bisher. Hierzu haben die Jamaika-Parteien bislang nur die vage Aussage parat: »Uns eint der Wille, dass jemand, der länger gearbeitet und vorgesorgt hat, im Alter mehr haben soll als die Grundsicherung.« Das lässt für Geringverdiener nichts Gutes ahnen, weil sie wenig bis nichts in die private Altersvorsorge stecken können. Und: Viele Alleinerziehende oder prekär Beschäftigte würden gern »länger« arbeiten. Allein, es fehlen die dauerhaften Jobs und die passenden Kita-Angebote.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.