Ein Sieg für ganz Houston
Astros Baseballer widmen Titel den Hurrikan-Opfern
Sich erstmals überhaupt »World Champion« nennen zu dürfen, ist eigentlich historisch genug. Doch nach den verheerenden Verwüstungen durch Hurrikan Harvey bekommt der Siegeszug der Astros in der World Series der Major League Baseball eine noch existenziellere Dimension. »Das ist für Houston, wir wurden hart getroffen«, sagte Astros-Besitzer Jim Crane nach dem 5:1-Sieg im entscheidenden siebten Spiel der Finalserie bei den Los Angeles Dodgers. Mit 4:3 rangen die Texaner das Spitzenteam aus Kalifornien im Modus »best-of-seven« nieder, einfach war es nie. »Ich freue mich so für unsere Fans, die eine Menge aushalten mussten. Wir kommen als Champions nach Hause«, sagte Astros-Outfielder George Springer, der nach der Partie als wertvollster Spieler der Finalserie geehrt wurde.
Zu Hause, da genossen die Astros bereits vor dem Titelgewinn Heldenstatus. Nachdem der Hurrikan im August vor allem in Texas viele Todesopfer gefordert und große Landstriche erfasst hatte, spendeten die Baseballer vier Millionen Dollar für den Wiederaufbau. Nun schenkten sie ihren Mitmenschen ein weiteres Mal neue Hoffnung - in Form des größten Triumphs der Klubgeschichte. »Wir haben das für sie gemacht. Ich weiß, dass viel in Houston vor sich ging, aber sie sind der wichtigste Grund, warum wir hier stehen«, sagte Second Baseman Jose Altuve. Gegen die Dodgers war zu Ehren ihrer Stadt auf den Astros-Trikots der Schriftzug »Houston strong« zu lesen.
Ein Motto, das sich durch die gesamte Finalserie zog. Besonders im Gedächtnis bleibt das dramatische Spiel fünf, das die Astros erst im zehnten Inning mit 13:12 gewonnen hatten. »Diese wilde Serie, diese verrückte Serie, die emotionalen Berg- und Talfahrten: Daran teilgehabt zu haben, ist etwas, das ich niemals vergessen werde. Auch wenn dies das einzige Mal sein sollte, dass ich soweit komme«, sagte Springer.
Für die Dodgers platzte hingegen der Traum vom ersten Titel seit 1988. Doch der Luxuskader um Star-Pitcher Clayton Kershaw, mit 33 Millionen Dollar Jahresgehalt der bestbezahlte Spieler der Liga, wird auch kommendes Jahr zum Favoritenkreis gehören. SID/nd
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