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Hetze unverfälscht
Doku über »Pegida«
Beim Leipziger DOK-Filmfestival sorgt die anstehende Premiere einer Dokumentation über das fremdenfeindliche Dresdner »Pegida«-Bündnis für Wirbel. Der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Friedliche Revolution, Michael Kölsch, verteidigte am Mittwoch die Nominierung des Films für den Publikumspreis »Leipziger Ring«. »Austausch ist immer gut«, sagte Kölsch. Mit Blick auf »Pegida« fügte er hinzu: »Wir sind nie dagegen, auch öffentlich über dieses Thema zu reden.«
Für den Film »Montags in Dresden« hat Regisseurin Sabine Michel ein Jahr lang drei »Pegida«-Aktivisten begleitet. Das Leipziger Stadtmagazin »Kreuzer« bezeichnete den Film am Mittwoch als »naiv« und kritisierte, dass darin »unkommentiert drei ›Pegida‹-Fritzen ihren Unsinn verbreiten« könnten.
Weiter berichtete die Zeitschrift, »Pegida«-Anhänger planten, am Donnerstagabend zu einer öffentlichen Vorführung des Films im Rahmen des noch bis Sonntag dauernden DOK Leipzig zu kommen, um »Montags in Dresden« zum Gewinn des Publikumspreises zu verhelfen. Einer der Protagonisten des Films, der Dresdner René Jahn, schrieb auf Facebook, er könne für die kostenlose Vorstellung im Leipziger Hauptbahnhof für Interessierte »gern Plätze blockieren«. Den Film selbst bezeichnete Jahn in dem sozialen Netzwerk als »die erste unverfälschte Darstellung der sogenannten ›Dresdner Verhältnisse‹«. Kölsch sagte, man könne der Regisseurin nicht unterstellen, »Pegida« stützen zu wollen. Der Film sei eine »authentische und entlarvende Auseinandersetzung« mit der Gruppierung. Mit Blick auf das Votum für den »Leipziger Ring« sagte Kölsch, wenn der Saal morgen »zu drei Vierteln mit Pegidisten gefüllt sein sollte«, werde man eine »gute und gerechte Lösung« finden.
Für den Preis sind insgesamt fünf Filme nominiert. Über den Sieger entscheiden die Zuschauer. Gestiftet hat den Preis die Stiftung Friedliche Revolution. epd/nd
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