• Politik
  • #meeto und sexuelle Belästigung

Pilz tritt wegen Belästigungsvorwürfen zurück

Österreich: Prominenter Grünen-Politiker legt Parlamentsmandat nieder

  • Lesedauer: 2 Min.

Wien. Der prominente österreichische Grünen-Politiker Peter Pilz ist nach Vorwürfen von sexueller Belästigung zurückgetreten. Seinen Sitz im Parlament werde er abgeben, kündigte Pilz am Samstag in Wien bei einer Pressekonfenz an. Dabei nahm er zu den in der Wochenzeitung »Falter« erhobenen Vorwürfen Stellung.

Pilz hatte dem Bericht zufolge beim Europäischen Forum Alpbach 2013 eine junge Frau sexuell belästigt. Die Frau, eine Mitarbeiterin der Europäischen Volkspartei EVP, sagte demnach, der Politiker habe sie begrapscht. Pilz sei betrunken gewesen.

Der 63-Jährige sagte vor der Presse, er könne sich an den Vorfall nicht erinnern. »Ich bedauere das, ohne die genauen Details zu kennen, dieser Frau gegenüber.« Er habe möglicherweise der Frau wirklich Unrecht getan, dafür übernehme er die Verantwortung. Am Freitag hatten auch schon andere Medien von Belästigungsvorwürfen einer ehemaligen Mitarbeiterin berichtet. Diese Anschuldigungen wies Pilz zurück.

Der Skandal schwächt die nach den Parlamentswahlen vom 15. Oktober bereits angeschlagene linke Opposition noch weiter. Der neu gewählte Nationalrat soll am 9. November zum ersten Mal zusammen treten. Pilz sagte, er werde seinen Sitz nicht annehmen.

Pilz, ein Gründungsmitglied der österreichischen Grünen, hatte sich nach internen Querelen vor der Wahl von der Partei abgespalten. Er trat mit seiner Liste Pilz bei der Wahl an. Der Grünen-Ableger erhielt 4,4 Prozent der Stimmen und damit acht Sitze, die Grünen selbst flogen aus dem Parlament. dpa

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.