»Judenstern wird nicht jetragen«

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Dank der beharrlichen Arbeit vieler zivilgesellschaftlicher Initiativen und Aktivisten entwickelte sich in Berlin eine lebendige Erinnerungskultur. Dazu gehört auch das jährliche Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms am 9. November 1938, das immer wieder von den Feierlichkeiten zum Fall der Mauer 1989 verdrängt zu werden droht. In diesem Jahr sollen die Veranstaltungen zu Ehren der NS-Opfer ein unübersehbares Zeichen setzen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft sowie die offene oder schleichende Enttabuisierung völkischen Gedankengutes, das nicht nur bei Pegida-Demonstrationen skandiert wird, sondern mit AfD-Abgeordneten inzwischen auch in den Parlamenten angekommen ist.

So erinnert am heutigen Mittwoch der VVN-BdA an die deportierten Zöglinge des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in Pankow (16.30 Uhr, Berliner Straße 120). Neben einer Kranzniederlegung auf dem Gelände Tempelhof, wo sich das KZ Columbia befand, wird am Abend der Historiker Bernward Dörner über die Katholikenprozesse 1936/1937 (19 Uhr, Alte Zollgarage) referieren. Auf der Gedenkkundgebung am 9. November am Mahnmal Levetzowstraße (17 Uhr) berichtet Zeitzeuge Kurt Hillmann: »Natürlich sollte ich als Jude einen Stern tragen, aber mein Vater hat gesagt: ›Dat wird nicht jetragen!‹« Am Donnerstagvormittag (11 Uhr) wird auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee an alle vertriebenen und ermordeten Berliner Juden erinnert; die Gedenkworte sprechen der ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Ostberlin Peter Kirchner sowie Bezirksbürgermeister Sören Benn. nd

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