• Philippinen

Philippinischer Präsident droht UN-Vertreterin zu »erschlagen«

Duterte: Ich habe schon als 16-Jähriger einen Menschen getötet

  • Lesedauer: 2 Min.

DANANG (AFP) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat sich erneut mit der Anwendung roher Gewalt gebrüstet: »Schon mit 16 Jahren habe ich jemanden getötet«, sagte der 72-Jährige in einer Rede vor Landsleuten in der vietnamesischen Stadt Danang. Duterte drohte zudem einer ranghohen UN-Vertreterin Gewalt an. Die UN-Sonderberichterstatterin für außergerichtliche Tötungen, Agnes Callamard, hatte ihn wiederholt für seinen Drogenkrieg kritisiert.

»Als Teenager bin ich immer wieder ins Gefängnis gekommen. Ich hatte viele Schlägereien«, sagte Duterte. Schon als 16-Jähriger habe er jemanden getötet. »Einen echten Menschen, eine Schlägerei, eine Messerstecherei. Es war nur wegen eines Blicks. Und umso mehr wäre es das jetzt, da ich Präsident bin.«

Der seit 16 Monaten amtierende Duterte hat sich bereits in früheren Äußerungen mit Gewalttaten gebrüstet. So sagte er, er habe als Bürgermeister der Stadt Davao höchstpersönlich Kriminelle erschossen. Außerdem berichtete er, als Student auf einen Kommilitonen geschossen zu haben. In seinem erbitterten Kampf gegen die Drogenkriminalität hat Duterte die Polizei und alle Bürger dazu ermuntert, selbst zu den Waffen zu greifen. Die philippinische Polizei tötete nach eigenen Angaben seit Dutertes Amtsantritt fast 4000 Menschen im Kampf gegen die Drogenkriminalität.

In seiner Rede in Danang drohte der 72-jährige Staatschef nun der UN-Sonderberichterstatterin für außergerichtliche Tötungen offen mit Gewalt. Er werde Agnes Callamard »vor euren Augen schlagen«, sagte er. »Warum? Weil du mich beleidigst.« Dutertes Mitarbeiter waren in der Vergangenheit stets bemüht, die Äußerungen des Staatschefs zu relativieren. Der Präsident neige zu übertriebenen Darstellungen, heißt es immer wieder aus seinem Umfeld.

Der philippinische Staatschef hält sich in Vietnam anlässlich des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) auf, an dem auch US-Präsident Donald Trump teilnimmt. AFP/nd

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