Mehr Fälle von sexuellen Übergriffen bei Bundeswehr gemeldet

Anstieg der angezeigten Fälle sexualisierter Gewalt / 187 Verdachtsfälle von Übergriffen in der Armee bis September dieses Jahres

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Berlin. In der Bundeswehr werden nach einem Medienbericht deutlich mehr Fälle von sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt gemeldet als früher. Besonders stark erhöht hätten sich die gemeldeten Verdachtsfälle von Vergewaltigung, berichtete die »Bild am Sonntag« unter Berufung auf Zahlen aus dem Bundesverteidigungsministerium. Auch die Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen insgesamt hätten in diesem Jahr stark zugenommen.

In diesem Jahr seien bis Mitte November elf Vorfälle angezeigt worden, bei denen Angehörige der Bundeswehr eine Kameradin oder einen Kameraden vergewaltigt oder dies versucht haben sollen, schreibt die Zeitung. Im Gesamtjahr 2016 habe es nur fünf solcher Meldungen gegeben.

Insgesamt seien bis Ende September 187 Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen - diese reichten von unangemessenen Berührungen eines Oberschenkels bis zu Vergewaltigungen - gemeldet worden. Im Gesamtjahr 2016 waren es 128 angezeigte Fälle. Darin sind nach Angaben der Bundeswehr aber auch frühere Vorkommnisse enthalten, die die Betroffenen nochmals meldeten, weil sie mit dem Umgang nicht zufrieden gewesen seien.

Das Bundesverteidigungsministerium Ursula von der Leyen geht dem Bericht zufolge aber nicht davon aus, dass es viel mehr Fälle als früher gibt, sondern dass sich die Dunkelziffer verringert hat, weil immer mehr Betroffene die Tat anzeigen. »Es ist ein positives Zeichen, dass Vorgesetzte und Mannschaften häufiger Vorfälle anzeigen«, sagte von der Leyen der Zeitung. »Sexuelle Übergriffe, die wir in der Gesellschaft ächten, ahnden wir ebenso in der Bundeswehr. Wir wollen in der Truppe ein Klima der Offenheit, in dem sich jeder und jede traut, Unrecht und Gewalt zu melden.« Agenturen/nd

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