Gaza - Symbol des Nichtfriedens

Palästinensische Versöhnung in Kairo unter erschwerten äußeren Bedingungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Kairo. Die beiden großen Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas haben in Kairo weitere Gespräche über eine Aussöhnung aufgenommen. Das Treffen begann am Dienstag, es könne mehrere Tage dauern, teilten die Verhandlungsdelegationen mit. Vom Ausgang der Gespräche hängt einiges ab. Sollte die politische Spaltung bestehen bleiben oder sich gar noch vertiefen, würden viele internationale Hilfsorganisationen wohl ihre Hilfslieferungen einschränken.

Der UN-Nahostgesandte Nikolai Mladenow, ehemaliger Außenminister Bulgariens, wird von dpa mit der Warnung zitiert: »Wenn die Gespräche zwischen Fatah und Hamas scheitern, steigt das Risiko eines Konflikts in Gaza.« In Kairo sind deshalb weitere palästinensische Gruppierungen beteiligt.

Den Grundstein für ein Ende der in den vergangenen zehn Jahren erbitterten Konfrontation zwischen Fatah und Hamas hatten beide Organisationen vor sechs Wochen gelegt. Damals hatten beide Seiten in Kairo eine erste Vereinbarung unterzeichnet. Danach soll die bisher nur das Westjordanland kontrollierende palästinensische Autonomieregierung von Präsident Mahmud Abbas bis zum Ende dieses Monats die vollständige Verwaltung des Gazastreifens übernehmen. Von israelischer Seite wird die Aussöhnung mit sichtlichem Missbehagen betrachtet, ist ihre Spaltung doch ein wesentlicher Grund, warum israelischem Landraub so wenig Widerstand entgegengesetzt werden kann.

Ungemach kommt auch aus den USA. Dort will die Trump-Administration alle palästinensischen Vertretungen schließen. Die Palästinenser erklärten nun, auch ihrerseits alle Kontakte zu Washington einfrieren zu wollen. Das alles geschieht am 50. Jahrestag der UN-Nahostresolution 242, die die Region befrieden sollte. Kein gutes Omen. roe Seite 3

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.