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  • Terrorangst an Weihnachten

Alarm auf Potsdamer Weihnachtsmarkt

Verdächtiges Paket mit Nägeln in Apotheke abgegeben / Unklar, ob es sich um Attrappe oder Sprengkörper handelt / Markt gesperrt

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Drähte, Nägel, Batterien und Pulver: Am Weihnachtsmarkt von Potsdam haben Bombenentschärfer am Freitag ein verdächtiges Paket unschädlich gemacht. Ein Lieferdienst hatte es in einer Apotheke in unmittelbarer Nähe der Buden abgegeben. Im Inneren des Pakets befanden sich nach Angaben von Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) unter anderem Nägel. Es sei aber unklar, ob es sich um eine Attrappe oder einen Sprengkörper handele, sagte der Minister am Abend: »Die Ermittlungen stehen ganz am Anfang.«

Dass im Paket Nägel waren, zeigte eine Röntgenuntersuchung. Die Polizei sprach von »etlichen hundert Gramm Nägeln« sowie Drähten, Pulver und Batterien. Unklar war aber nach Angaben Schröters, ob in dem Gegenstand auch Sprengstoff oder nur Gips oder ein anderes »Fakemittel« enthalten war. Die Nägel befanden sich in einem Metallgefäß ähnlich einer Konservendose.

Der Apothekeninhaber sagte der Zeitung »Potsdamer Neueste Nachrichten«, beim Auspacken habe man gemerkt, »dass da so komische Drähte herausguckten«. Daraufhin sei das Paket sofort aus der Apotheke getragen worden, und man habe die Polizei informiert. Das Paket wurde von Spezialisten der Bundespolizei mit einem Wasserstrahl geöffnet. Medien berichteten von einem Knall.

Es sei möglich, dass weitere Pakete in die Umgebung geliefert worden seien, sagte der Minister. Das werde derzeit untersucht. Es sei zu früh, von einem Anschlag auf den Potsdamer Weihnachtsmarkt zu sprechen. Das Paket könne auch dem Apotheker gegolten haben. Rund um das Geschäft wurde ein Sperrbezirk von etwa 100 Metern eingerichtet.

Auch die Polizei warnte vor »voreiligen Schlüssen«. Die Beamten sprachen von einer »Unkonventionellen Spreng- oder Brandvorrichtung«. Der Begriff wird häufig für eine Bombe benutzt. Ob es aber ein Spreng- oder Brandsatz war, wollten die Beamten zunächst nicht festlegen.

Anfang der Woche waren in Deutschland zahlreiche Weihnachtsmärkte eröffnet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren nach dem Attentat auf einen Berliner Weihnachtsmarkt vor fast einem Jahr bundesweit verschärft worden. In vielen Städten wurden Betonbarrieren aufgestellt. Gleichzeitig appellierten Politiker an die Menschen, sich durch die Terrorbedrohung nicht einschüchtern zu lassen.

Am 19. Dezember 2016 war der Attentäter Anis Amri mit einem entführten Lastwagen in den Markt an der Berliner Gedächtniskirche gefahren. Er tötete 12 Menschen und verletzte mehr als 70. dpa/nd

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