Klassentreffen
Elf Meistertitel, ein Europapokalsieg - mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Stefan Emmerling muss nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank von Rot-Weiß Erfurt weiter auf den ersten Sieg warten. Auch mit dem neuen Assistenten Patrick Helmes an seiner Seite reichte es nicht. »Ich bin mit dem Punkt zufrieden, obwohl wir irgendwann mal wieder gewinnen müssen«, sagte Emmerling nach dem torlosen Remis gegen Meppen. Aufgrund von Verletzungen und Sperren hatte Erfurt die Abwehr umstellen müssen. »Deshalb war es wichtig, heute erneut zu Null zu spielen«, sagte Emmerling. Dennnoch steht nach dem letzten Heimspiel des Jahres die Serie von zehn sieglosen Spielen hintereinander zu Buche.
Jena bleibt auswärts glücklos
Der FC Carl Zeiss Jena kann seinen einen Auswärtskomplex weiter nicht ablegen. Das 2:3 in Unterhaching war bereits die siebte Niederlage auf fremdem Rasen, nur in Halle konnte Jena gewinnen. Damit gehen die Thüringer mit nur einem Sieg und einer Niederlage als schlechteste Auswärtsmannschaft der 3. Liga in die Winterpause. Vom Anpfiff weg starteten beide Teams mit viel Tempo und Härte. Jena ging durch Manfred Starke in Führung, doch Unterhachings Kapitän Ulrich Taffertshofer, Dominik Stahl und Thomas Hagn sorgten für den zehnten Saisonerfolg der Hausherren. Jenas Anschlusstor durch Sören Eismann in der Nachspielzeit kam zu spät. Jena rutschte nach dem 18. Spieltag vom zwölften auf den 13. Platz ab.
Magdeburg festigt Spitzenplatz
Der 1. FC Magdeburg bleibt auf Aufstiegskurs. Trainer Jens Härtel hatte nach dem 3:2-Sieg im rassigen Duell in Chemnitz auch nicht viel auszusetzen. »Wir wollen nicht meckern, wir haben 40 Punkte. Das ist überragend nach 18 Spielen.« Auch dank des Doppelpacks von Torjäger Christian Beck ist Magdeburg nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz noch nicht an der Spitze. Der Drittliga-Torschützenkönig der Vorsaison hatte vorher 17 Spiele für zwei Saisontore gebaucht, jetzt reichten dafür neun Minuten. »Die Tore tun mir gut«, sagte Beck. Und für seinen Trainer war die erste Halbzeit »wohl die beste der bisherigen Saison.« Chemnitz rutschte indes nach der zehnten Niederlage auf einen Abstiegsplatz. »Wir müssen noch mehr Lösungen im Spiel nach vorn finden. Es wird ein langer Weg, dort unten herauszukommen«, sagte Trainer Horst Steffen.
Rostock gewinnt in Halle
Mit dem dritten Sieg in Serie bleibt der FC Hansa Rostock oben dran. Genau das könnte den Norddeutschen gefährlich werden. »Sehr wichtig ist jetzt, dass wir nicht anfangen zu träumen, sondern bodenständig bleiben«, warnte ihr Trainer Pavel Dotchev. Mit dem 2:0-Auswärtssieg war zuvor der Sprung auf Rang fünf gelungen. In der umkämpften Partie hatte Halle mehr vom Spiel. Doch als nach einer Pyroshow - beide Klubs müssen mit Geldstrafen vom DFB rechnen - das Spiel für vier Minuten unterbrochen werden musste, geriet Halle aus dem Tritt. Kurz nach Wiederanpfiff sorgte Stefan Kleineheismann mit einem Eigentor für die Gästeführung. Soufian Benyamina setzte in der 93. Minute per Foulelfmeter den Schlusspunkt. »Ich bin enttäuscht. Wir haben bis zum Schluss versucht, das Spiel zu drehen. Fakt ist aber auch, dass wir gegen eine Spitzenmannschaft gespielt haben«, resümierte Halles Trainer Rico Schmitt. Seine Ost-Derby-Bilanz bleibt damit ziemlich schlecht. »Irgendwann reißt auch diese Serie«, sagte Schmitt mit Blick auf das Duell gegen Zwickau. Zwickau erkämpft ein Remis
Betrachtet man den reinen Spielverlauf, war der Punktgewinn für den FSV Zwickau unverdient. Aber das interessierte später niemanden mehr. Denn die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner erkämpfte sich nach vier Niederlagen in Serie wenigstens mal wieder ein 1:1 bei Fortuna Köln. Mehr aber auch nicht. »Es war eben kein Sieg, wir müssen auch mal wieder gewinnen«, sagte Torwart Johannes Brinkies, der neben Torschütze Fabian Eisele bester Zwickauer war. Für Eisele, der erst kurz vor Schluss das Remis perfekt machte, war es das erste Tor seit 2015. Damals traf er auch in Köln, aber noch in Diensten des VfB Stuttgart II. Zwei Heimspiele stehen Zwickau vor der Winterpause noch bevor: gegen Halle und Chemnitz. »Wir wollen beide gewinnen, auch wenn wir wissen, dass es schwer wird«, gab Ziegner die Marschroute vor. dpa/nd
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