- Politik
- Generalstreik in Griechenland
Widerstand gegen Kürzungen in einem der ärmsten Länder Europas
In Griechenland sind alle Bereiche des öffentlichen Lebens betroffen, Ärzte staatlicher Krankenhäuser behandeln nur Notfälle / Demonstrationen in den Großstädten
Athen. Im Zuge des Protests gegen die harte Kürzungspolitik haben am Donnerstag in Griechenland umfangreiche Streiks begonnen. Das Motto der Proteste lautet: »Armut, Steuern, Arbeitslosigkeit - ihr (die Regierung) habt jede Grenze überschritten«. Auswirkungen gibt es hauptsächlich im Verkehr und in den staatlichen Institutionen. Im Rundfunk und Fernsehen gab es keine Nachrichten, nachdem die Journalisten um Mitternacht für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt hatten.
Die Fähren und die Bahnen wurden auch bestreikt. Die Fahrer der U-Bahnen, Busse und Trams von Athen legten zur morgendlichen »Rush-Hour« die Arbeit nieder. Einige Inlandsflüge wurden verschoben, weil die Techniker der Zivilen Luftfahrt die Arbeit für vier Stunden niederlegen wollten. Bei Auslandsflügen soll es dagegen keine Einschränkungen geben, wie die Fluggesellschaften mitteilten.
Staatliche Schulen und die meisten Behörden blieben geschlossen. Ärzte staatlicher Krankenhäuser behandeln nur Notfälle. In Athen und anderen Städten fanden Demonstrationen statt. Zu den Streiks hatten die beiden größten Gewerkschaften des staatlichen und privaten Sektors, ADEDY und GSEE, aufgerufen.
Die griechischen Beschäftigten haben in den vergangenen sieben Jahren mehr als ein Viertel ihres Einkommens verloren. Die Arbeitslosigkeit geht nur langsam zurück. Sie beträgt zurzeit gut 20 Prozent und ist damit die höchste in Europa. Mehr als 18.000 Ärzte sind ausgewandert. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.