Ungewöhnlich früher Klassiker

Pokal: Bayern empfangen Dortmund im Achtelfinale

  • Christian Kunz und Heinz Büse, München
  • Lesedauer: 3 Min.

Dieser frühzeitige Gipfel soll wieder ein Spektakel werden. Wie zuletzt vor zweieinhalb Jahrzehnten treffen Rekordmeister FC Bayern München und Dauerrivale Borussia Dortmund schon vor dem Viertelfinale des DFB-Pokals aufeinander. »Das ist ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt«, frohlockte Münchens Trainer Jupp Heynckes vor dem Achtelfinalspektakel an diesem Mittwoch. Der 72-Jährige erinnerte an »großartige Spiele mit allen Zutaten, die der Fußball so bietet«. Und auch die Borussia freut sich nach dem Stimmungsumschwung unter dem neuen Trainer Peter Stöger auf den Pokaldauerbrenner.

Beide Klubs geben jährlich das Finale in Berlin als Ziel aus. Im Pokal wurden gleich zwei der vergangenen drei Aufeinandertreffen zwischen dem 18-maligen Pokalsieger aus München und dem viermaligen Champion Dortmund erst im Elfmeterschießen entschieden. »Es sind einfach geile Spiele, große Spiele«, sinnierte der ehemalige Dortmunder und jetzige Münchner Mats Hummels. »Von der Anspannung, von der Bedeutung ist es das größte Spiel in Deutschland.«

Heynckes verzichtet diesmal auf Arjen Robben. Beim Niederländer, der am Montag erstmals wieder das komplette Trainingsprogramm absolvierte, möchte er kein Risiko eingehen. Bei den Dortmundern ist das Mitwirken von Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang fraglich. »Es wäre kein Problem, in der Systematik etwas umzustellen. Es gibt bei der Qualität meiner Mannschaft viele Optionen«, erklärte Stöger.

Heynckes hat an die Pokalduelle mit den Dortmundern unterschiedliche Erinnerungen. Im Finale 2012 gab es ein 2:5-Debakel, ein Jahr später war die Borussia auf dem Weg zum Triple beim Viertelfinalerfolg (1:0) nur eine Durchgangsstation. »Wir sind gut drauf und zuversichtlich, dass wir noch mal alle Kräfte mobilisieren können«, erklärte der Routinier, der seine fast makellose Erfolgsserie fortsetzen möchte. Das Weiterkommen ist aber natürlich auch ein Wunsch beim BVB. »Unsere Zielsetzung ist Berlin, dann triffst du im Normalfall immer irgendwann auf die Bayern. So oft scheiden die ja vorher nicht aus«, merkte Stöger trocken an.

Die viermalige Endspielpaarung gab es zuletzt 1992 so früh im Wettbewerb. Damals setzte sich der BVB nach Elfmeterschießen in der zweiten Runde durch. Insgesamt spricht die Pokalbilanz mit sechs Bayern-Siegen und vier Dortmunder Erfolgen aber für die Münchner. »Die Bayern gehen als Favorit rein. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass man in München gewinnen kann, auch wenn es 2:1 für die Bayern steht«, sagte Dortmunds Mittelfeldakteur Julian Weigl. Im Halbfinale der Vorsaison drehte Dortmund jenen Rückstand und siegten noch 3:2.

Nach den jeweils vom FC Bayern gewonnenen Partien im Supercup und der Bundesliga ist es das dritte Duell in dieser Saison - und nach den Entlassungen von Peter Bosz und Carlo Ancelotti auch die dritte Trainerkonstellation. dpa/nd

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