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Saudi-Araberinnen dürfen Fußballspiele besuchen

Königshaus lockert Verbote für Frauen langsam / Autofahren soll Frauen ab Juni gestattet werden

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Riad. Frauen in Saudi-Arabien dürfen am kommenden Freitag erstmals in der Geschichte des Landes ein Fußballspiel besuchen. Weibliche Besucher seien im Stadion der Hafenstadt Dschidda bei einer Partie der ersten saudischen Liga zugelassen, teilte die Regierung in der Hauptstadt Riad am Montag mit. In der Begegnung treffen die Teams Al-Ahli und Al-Batin aufeinander.

Nach Angaben des Informationsministeriums in Riad dürfen Frauen in diesem Monat noch zwei weitere Spiele der ersten saudischen Liga besuchen, und zwar in der Hauptstadt Riad und in Dammam im Osten des Landes. Allerdings werden sie nicht allein, sondern nur in Begleitung der Familie eingelassen. Besuche von Fußballspielen sind ihnen in insgesamt drei Stadion gestattet, in denen es spezielle Familienblöcke gibt.

Der Besuch von Sportstadien war Frauen in dem streng konservativen Königreich bislang strengstens untersagt. Eine erste Ausnahme war im September gemacht worden, als Frauen am Nationalfeiertag in Begleitung ihrer Familie ein Stadion betreten durften.

Die nun angekündigte Erlaubnis ist Teil eines großen Reformprojektes: Im Rahmen von »Vision 2030« will Riad seine Wirtschaft und Gesellschaft umfassend modernisieren. In den vergangenen Monaten hatte die Regierung bereits angekündigt, das Autofahrverbot für Frauen ab Juni aufzuheben. Zudem dürfen Frauen ab März ins Kino gehen.

Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der 32-jährige Kronprinz Mohammed bin Salman. Er will die absolutistische Monarchie, in der mehr als die Hälfte der Einwohner jünger als 25 sind, auf die Zeit vorbereiten, in der die Öleinnahmen nicht mehr so fließen wie bisher.

In dem wahhabitischen Königreich erfahren Frauen in zahlreichen Lebensbereichen Diskriminierung: Noch immer darf ein männlicher Vormund - meistens der Vater, Ehemann oder Bruder - entscheiden, wenn eine Frau etwa studieren oder reisen will. Agenturen/nd

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