- Politik
- Proteste gegen Reformen
Streiks in Griechenland legen Nah- und Flugverkehr lahm
Beschäftigte protestieren gegen die Einschränkung des Streikrechts
Athen. Aus Protest gegen neue Kürzungs- und Reformmaßnahmen sind am Montag zahlreiche griechische Beschäftigte in den Streik getreten. Betroffen ist vor allem der Bereich Nah- und Flugverkehr. Zu dem Arbeitskampf hatten mehrere Gewerkschaften aufgerufen.
Die Fahrer aller U-Bahnen, der Busse und der Straßenbahnen legten die Arbeit für 24 Stunden nieder. Auf den Zufahrtsstraßen entstanden gewaltige Staus, wie das Fernsehen zeigte. Die Gesetzesänderung im Streikrecht soll im Zuge der harten Spar- und Reformpolitik am späten Montagabend vom Parlament in Athen gebilligt werden. Zudem sind Demonstrationen vor dem Parlament in Athen geplant.
Wie die Gewerkschaft der griechischen Fluglotsen mitteilte, wollen ihre Mitglieder zwischen 12.00 Uhr und 15.00 Uhr (11.00 Uhr und 14.00 Uhr MEZ) die Arbeit niederlegen. Zahlreiche Inlandsflüge müssten aus diesem Grund ausfallen, andere würden verspätet starten, teilten die Fluggesellschaften mit. Die Staatsbediensteten wollen für drei Stunden die Arbeit niederlegen.
Hintergrund der Proteste ist vor allem die drohende Einschränkung des Streikrechts. Eine Arbeitsniederlegung soll künftig nur noch dann zulässig sein, wenn mehr als 50 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder zugestimmt haben. Bislang reichten 20 Prozent, in manchen Fällen genügte schon der Beschluss des Vorstandes.
Die Streikenden kritisierten zudem die geplanten häufigeren Versteigerungen von Immobilien. Es geht um sogenannte faule Kredite, bei denen Schuldner mit dem Tilgen lange in Verzug sind, sowie die Beschlagnahmung der Immobilien säumiger Steuerschuldner. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.