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- Präsident von Eintracht Frankfurt
Mr. 99 Prozent
Peter Fischer, der alte und neue Präsident von Eintracht Frankfurt, stellt sich erfoglreich gegen die AfD
Drei Ziele präsentierte Peter Fischer im Jahr 2000, als ein Präsident für Eintracht Frankfurt gewählt werden sollte: 10 000 Mitglieder, ein neues Trainingszentrum und die Integration mehrerer Sportarten - weil er den Fußballklub auch als Bürgerinitiative sieht. Jetzt hat die Eintracht mehr als 50 000 Mitglieder. Am Riederwald steht ein modernes Sportleistungszentrum. Und genau dort wurde der 61-Jährige am vergangenen Sonntag mit 99 Prozent der Stimmen in seine mittlerweile sechste Amtszeit als Präsident des Frankfurter Klubs geschickt.
Es war eine besondere Wahl, weil Peter Fischer ein besonderer Typ ist. Er begreift die große gesellschaftliche Bedeutung des Sports als Verantwortung. Und so positionierte er sich im Dezember als erster Präsident eines Profiklubs zu einem drängenden Thema: »Wer die AfD wählt, kann bei uns kein Mitglied sein.« Recht hat er. Denn mit ihren Satzungen haben sich die Vereine auf ein verbindliches Wertesystem geeinigt - gegen Rassismus und Diskriminierung, für Toleranz und Vielfalt. »In dieser Hinsicht muss der Sport auch politisch sein«, meinte Fischer schon immer. Und fragt jetzt: »Wo sind die anderen? Wo bekennt sich einer?« Bislang kam nur aus dem Seniorenrat beim Hamburger SV ein ähnlicher Vorstoß.
Eigenständig sein, das kennt Fischer. Früh verließ er den elterlichen Bauernhof in Lich. Die Proteste gegen den damaligen Mainstream und die starke Studentenbewegung in Frankfurt am Main zogen ihn an. Er selbst machte lieber eine Lehre beim Kaufhof. Mit 19 war er Werbekaufmann und betrieb bald mehrere kleine Läden. Kritischer Zeitgeist, querdenkender Demokrat - so beschreibt er sich selbst. Den Ruf als Lebemann erwarb er sich durch seinen sonnengebräunten Teint, farbenfrohe Anzüge und die Beteiligung an Clubs auf den Balearen.
Die Liebe zur Eintracht kam vom Vater. Fan ist Fischer also schon immer. Anders die hessischen AfD-Landessprecher Klaus Hermann und Robert Lambrou, die plötzlich Vereinsmitglieder werden wollen. Wollen sie den Fußball missbrauchen? Fischer jedenfalls will ihn schützen - und sinnvoll nutzen.
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