Asbest noch in 100 000 Wohnungen
7000 Wohnungen landeseigener Unternehmen wurden in den vergangenen beiden Jahren asbestsaniert. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Andreas Otto. Das sei »ein Fortschritt und ein Signal, dass die Koalition mit ihrem Ziel für die asbestfreie Hauptstadt 2030 zumindest einen Anfang erreicht hat«, sagt der Stadtentwicklungsexperte. Jedoch seien immer noch mindestens 45 000 landeseigene Wohnungen asbestbelastet. »Dazu kommt eine Dunkelziffer aus Reinickendorf, da das Unternehmen GESOBAU regelmäßig keine Statistik vorlegen kann«, so Otto.
Meist sind es Fußbodenplatten, Kleber oder Schachtbauteile, für die der brandhemmende Werkstoff verbaut wurde. Doch leider ist das Material auch krebserregend, wenn Fasern freigesetzt werden.
»Während bei den landeseigenen Wohnungen die Sanierung langsam anläuft, hat der Senat zu privaten Unternehmen keinerlei Informationen«, beklagt Andreas Otto. Im Jahr 2000 seien bei der später privatisierten GSW 10 000 belastete Wohnungen verortet worden, die inzwischen zur Deutschen Wohnen gehören. Ob sie inzwischen saniert sind, ist unbekannt. Das zeige, »wie wichtig der Aufbau eines öffentlich einsehbaren Registers der belasteten und sanierten Wohnungen ist«, erklärt Otto. Der Antrag »Gesund und asbestfrei wohnen in Berlin« der rot-rot-grünen Koalition sieht das vor. Er soll demnächst im Bauausschuss behandelt werden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.