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Alfred Wittig
14. 11. 1911 - 9. 2. 2018
Er lebte zuletzt lange in einem Wohnheim für Blinde, dabei waren seine Augen ausgezeichnet. Noch zu seinem 105. Geburtstag fischte sich nd-Abonnent Alfred Wittig bei der Feier die aktuelle Zeitungsausgabe vom Tisch und las interessiert die Titelseite - ohne Brille! Seine Frau war jedoch sehbehindert gewesen, und man hatte dem alten Mann erspart, sich nach dem Tod seiner Partnerin eine neue Bleibe zu suchen. Kinder hatte er keine. Er lachte gern und ansteckend.
Nun ist der gelernte Schneider Alfred Wittig im Alter von 106 Jahren verstorben. Er war Kommunist und Veteran der Arbeitersportbewegung. Um das Jahr 1929 hatte er zusammen mit dem berühmten Ringer Werner Seelenbinder (1904 - 1944) und anderen eine alte Fabrik in Berlin-Friedrichshain zu einer Turnhalle für den Arbeitersport umgebaut. Später kämpfte Wittig in einer Widerstandsgruppe mit Fritz Riedel, Willi Heinze und seinem Schwager Kurt Ritter gegen die Faschisten. Seine drei Genossen wurden 1944 beziehungsweise 1945 ermordet. Wittig kam damals zunächst ins Gefängnis und dann ins Strafbataillon 999. An der Front in Afrika geriet er in Kriegsgefangenschaft. Das Grab von Kurt Ritter pflegte er, solange es ging. Mit 80 Jahren hatte sich Wittig scherzhaft verpflichtet, 100 zu werden. Andreas Fritsche
Prinz Henrik
11. 6. 1934 - 13. 2. 2018
Der 10. Juni 1967 war der hoffentlich glücklichste Tag im Leben des bekanntesten Franzosen Dänemarks. An diesem Tag bekam er seine Königin, die damalige Thronfolgerin Margrete, zur Frau. An diesem Tag nahm Henri Marie Jean André, Graf de Laborde de Monpezat, auch seinen Namen an und wurde zum dänischen Henrik. Gleichzeitig wurde er zum Prinzen, was ihn sein Leben lang grämte. In der Welt des als überaus konservativ und freundlich bekannten Mannes hätte es König sein müssen. Aus dynastischen Gründen war dies nicht möglich.
Prinz Henrik verbrachte einen Teil der Kindheit in der damaligen französischen Kolonie Vietnam, lernte die Landessprache und hatte ein lebenslanges Faible für vietnamesische und chinesische Kultur. Als junger Mann diente er als Wehrpflichtiger in Frankreichs Kolonie Algerien, bis er eine Karriere als Diplomat begann. In dieser Eigenschaft traf er Margrete, mit der er zwei Söhne - Thronfolger Fredrik und Joakim - hat. Bereits 2016 zog Prinz Henrik sich aus Altersgründen von offiziellen Pflichten zurück. Er wird mit einem Staatsbegräbnis zur letzten Ruhe gebettet. Andreas Knudsen
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