Digitale Lahmarschigkeit

Markus Drescher fände es nicht schlecht, wenn die Sicherheit mithalten könnte

Im Rennen Cyberkriminelle gegen digitale Sicherheit haben die Gauner sämtlicher Couleur ganz klar die Nase vorn. Selbst in angeblich hoch gesicherte Bereiche dringen Geheimdienste, Verbrecher und wer sonst noch ein - der Hackerangriff auf das Bundesdatennetz ist da nur der neueste Coup. Der dabei noch nicht einmal große direkte Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Bei der Wasser- und Stromversorgung, Atomkraftwerken, der Verkehrsinfrastruktur und Gesundheitsversorgung ginge es schon um Menschenleben.

Die Gefahren sind hinlänglich bekannt, doch gewinnt man zwischen all den Nachrichten über Hackerangriffe, gestohlene Daten und Sicherheitslücken nicht den Eindruck, dass für die Sicherheit im Netz ähnlich viel getan wird wie für das Vorantreiben des digitalen Fortschritts und das Ausdehnen der Technik auf sämtliche Lebensbereiche. Während in der realen Welt derzeit nach immer mehr Sicherheitsmaßnahmen gerufen wird - mehr Polizei, schärfere Gesetze, mehr Befugnisse für Behörden - wird die Kriminalität im Netz und die in letzter Konsequenz womöglich tödlichen Abwehrmängel seit Jahren und trotz regelmäßiger Schlagzeilen scheinbar hingenommen. Das heißt nun aber nicht, dass der Fortschritt aufgehalten werden müsste. Derlei hat noch nie funktioniert. Doch zumindest wäre es angebracht, es Kriminellen nicht ganz so einfach zu machen.

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