- Politik
- Diskussion um Führungsposten in der SPD
Gabriel wird neuer GroKo nicht angehören
Ehemalige SPD-Chef informierte auf Twitter über seinen Ausschluss / Auch Hendricks scheidet aus Kabinett aus
Berlin. «Nun endet die Zeit, in der ich politische Führungsaufgaben für die SPD wahrgenommen habe» – schreibt der bisherige Außenminister und frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel auf dem Nachrichtendienst Twitter. Sein Abgang ist keine Überraschung.
Der kommissarische SPD-Vorsitzende Olaf Scholz und die designierte neue Parteichefin Andrea Nahles hätten ihn informiert, dass er der neuen Bundesregierung nicht angehören würde. Das gab Gabriel am Donnerstagmorgen bekannt. Auch die bisherige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) teilte mit, dass sie im künftigen Bundeskabinett nicht mehr vertreten ist.
Der frühere SPD-Chef schrieb, er sei nach wie vor gewählter Abgeordneter des Bundestags. Er habe 18 Jahre lang für Deutschland und die SPD in leitenden Funktionen gearbeitet, so Gabriel weiter. Er wünsche der neuen Bundesregierung und seiner Partei «von Herzen» Erfolg für die Bewältigung der großen Herausforderungen zum Wohle Deutschlands und Europas.
Ein Verbleib Gabriels im Auswärtigen Amt galt bereits zuvor als weitgehend ausgeschlossen. Ihm wird ein zerrüttetes Verhältnis zu Scholz und Nahles nachgesagt. Gabriel hatte im Februar der SPD-Spitze Wortbruch vorgeworfen, nachdem der damalige Parteichef Martin Schulz das Außenministerium für sich beansprucht hatte. Das Instrumentalisieren seiner Tochter wurde ihm in der Partei als Boshaftigkeit ausgelegt. «Meine kleine Tochter Marie hat mir heute früh gesagt: »Du musst nicht traurig sein, Papa, jetzt hast Du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht«, hatte Gabriel der Funke-Mediengruppe gesagt.
Die SPD will bis Freitag entscheiden, welche drei Männer und drei Frauen sie ins Kabinett schickt. Als Vizekanzler und Finanzminister gesetzt ist Hamburgs bisheriger Regierungschef Scholz. Agenturen/nd
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