»Bitte verzeihen Sie Polen von damals«
Präsident bittet um Entschuldigung wegen antisemitischer Kampagne ’68
Warschau. Der polnische Präsident Andrzej Duda hat für eine anti-jüdische Kampagne vor 50 Jahren in Polen um Entschuldigung gebeten. »Bitte verzeihen Sie, verzeihen Sie der Republik und den Polen, dem Polen von damals«, sagte Duda am Donnerstag in einer Rede an der Universität Warschau.
Duda hielt seine Rede anlässlich des 50. Jahrestags der Studentenproteste in Polen, die eine antisemitische Hetzkampagne nach sich zogen. Er sprach von einem »beschämenden Vorgang«, für den er die Vertriebenen und ihre Familien um Verzeihung bitte. Gleichzeitig betonte er, dass seine Generation, »das freie und unabhängige Polen von heute«, keine Verantwortung trage und sich nicht entschuldigen müsse. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte zuvor eine Entschuldigung abgelehnt. Polen sei damals »kein unabhängiges Land« gewesen.
Dudas Rede fällt inmitten eines heftigen Streits zwischen Polen und Israel über das vor kurzem in Warschau verabschiedete sogenannte Holocaust-Gesetz. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.