Rassismus heute
Warum behindern sich globaler Kapitalismus und Nationalismus nicht gegenseitig? Welche Analyse von Rassismus muss heute entwickelt werden? Werden Nationalismus und Rassismus durch kapitalistische Krisen noch verstärkt? Der Philosoph Étienne Balibar und der Soziologe und Historiker Immanuel Wallerstein drängten schon 1988 auf eine Erneuerung des Rassismus-Verständnisses. In ihrem Buch »Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten« beschrieben sie das Verhältnis zwischen Kapitalismus und Rassismus. Im Rahmen des Langzeitprojekts »100 Jahre Gegenwart« wird sich ein Symposium im Haus der Kulturen der Welt (HKW) mit dem Buch und der Bedeutung der Thesen von Balibar und Wallerstein für die heutige politische Theorie und Praxis beschäftigen.
In einem Abendvortrag widmet sich Étienne Balibar der Aktualisierung seiner mit Immanuel Wallerstein entwickelten Analyse; die Soziologin Nilüfer Göle beleuchtet das schwierige Verhältnis der Linken zur Religion, das sich insbesondere im Umgang mit dem Islam in Europa zeigt. Weitere Referenten sind Zimitri Erasmus, Maya Indira Ganesh, Ruth Wilson Gilmore, David Theo Goldberg, Serhat Karakayali, Shahram Khosravi und Françoise Vergès. nd Abb.: Henri Cattolica/Éditions La Découverte
15. und 17. März, jeweils 19.30 Uhr, Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, Tiergarten
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.