Wassermangel schürt Konflikte

Alexander Isele über eine Aufgabe, die der ganzen Welt bedarf

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Wasser ist Leben - wer in Deutschland lebt, für den hört sich dieser Satz wie esoterisches Geschwätz an. Wer allerdings zu den 3,6 Milliarden Menschen weltweit zählt, die laut Vereinten Nationen von Wassermangel bedroht sind, für den hat der Spruch eine ganz andere Weisheit. Die UN definieren Gebiete mit Wassermangel, wenn dort für mindestens einen Monat im Jahr Wasser fehlt. Bis 2050, so schätzen die UN, könnten bis zu fünf Milliarden Menschen nicht ausreichend Zugang zu Trinkwasser haben. Es drohen weitere Konflikte um Wasser.

Dabei sind die Ursachen des Wassermangels meist menschengemacht, wenn auch nicht unbedingt von denen, die darunter leiden: Klimawandel, Bevölkerungswachstum und steigender Konsum sind nur ein Teil der Gründe. Seit 1900 sind 70 Prozent der weltweiten natürlichen Feuchtgebiete trockengelegt worden, Rodungen und die industrielle Landwirtschaft sorgen dafür, dass mehr Wasser verdunstet und Böden austrocknen.

Den Wassermangel zu bekämpfen, ist eine globale Aufgabe. IngenieurInnen sind dabei genauso gefragt wie StädteplanerInnen, die Politik genauso wie die Zivilgesellschaft. Denn die Entscheidung zur Wiederaufforstung, der Nutzung von Feuchtgebieten oder einer gezielten Grundwasseranreicherung ist eine politische. Es gibt einfache Mittel, die einen Beitrag leisten. Städte könnten mit bewachsenen Wänden, Dachgärten und Wasserrückhaltebecken zur Grundwasseranreicherung beitragen; Feuchtgebiete schützen vor Bodenerosion und Überschwemmung. Allerdings ist es mit einfachen Mittel nicht getan: Ohne eine grundsätzliche Abkehr vom rücksichtslosen Gewinnstreben ist jede Umweltschutzmaßnahme zu wenig.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.