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Wassermangel schürt Konflikte
Alexander Isele über eine Aufgabe, die der ganzen Welt bedarf
Wasser ist Leben - wer in Deutschland lebt, für den hört sich dieser Satz wie esoterisches Geschwätz an. Wer allerdings zu den 3,6 Milliarden Menschen weltweit zählt, die laut Vereinten Nationen von Wassermangel bedroht sind, für den hat der Spruch eine ganz andere Weisheit. Die UN definieren Gebiete mit Wassermangel, wenn dort für mindestens einen Monat im Jahr Wasser fehlt. Bis 2050, so schätzen die UN, könnten bis zu fünf Milliarden Menschen nicht ausreichend Zugang zu Trinkwasser haben. Es drohen weitere Konflikte um Wasser.
Dabei sind die Ursachen des Wassermangels meist menschengemacht, wenn auch nicht unbedingt von denen, die darunter leiden: Klimawandel, Bevölkerungswachstum und steigender Konsum sind nur ein Teil der Gründe. Seit 1900 sind 70 Prozent der weltweiten natürlichen Feuchtgebiete trockengelegt worden, Rodungen und die industrielle Landwirtschaft sorgen dafür, dass mehr Wasser verdunstet und Böden austrocknen.
Den Wassermangel zu bekämpfen, ist eine globale Aufgabe. IngenieurInnen sind dabei genauso gefragt wie StädteplanerInnen, die Politik genauso wie die Zivilgesellschaft. Denn die Entscheidung zur Wiederaufforstung, der Nutzung von Feuchtgebieten oder einer gezielten Grundwasseranreicherung ist eine politische. Es gibt einfache Mittel, die einen Beitrag leisten. Städte könnten mit bewachsenen Wänden, Dachgärten und Wasserrückhaltebecken zur Grundwasseranreicherung beitragen; Feuchtgebiete schützen vor Bodenerosion und Überschwemmung. Allerdings ist es mit einfachen Mittel nicht getan: Ohne eine grundsätzliche Abkehr vom rücksichtslosen Gewinnstreben ist jede Umweltschutzmaßnahme zu wenig.
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