Timo Werner schießt sich für DFB warm
Nationalstürmer trifft gegen Bayern zum 2:1 für Leipzig
In nur 73 Minuten spulte der in der zehnten Minute eingewechselte und sieben Minuten vor Schluss ausgewechselte Werner 9,37 Kilometer ab. Trotzdem kann auch während einer so kurzen Arbeitszeit der Akku schon mal leer sein. So wie nach gut einer Stunde: Werner hing völlig erschöpft in der Bande, brauchte eine Pause zum Luft holen. »Wenn ich vier Sprints hintereinander über 60 Meter mache, dann noch abschließe und gleich zurücksprinte, kommt irgendwann der Mann mit dem Hammer«, fand sein Trainer Ralph Hasenhüttl keinen Grund zum Meckern.
Eigentlich sollte Vielspieler Werner gegen die Bayern geschont werden. »Ich habe in den letzten Wochen wirklich fast jedes Spiel gemacht. Ich hatte auch Probleme, weil ich in der Vorrunde überspielt war«, sagte der beste Leipziger Stürmer. Ein Bänderriss im Fußgelenk von Marcel Sabitzer durchkreuzte die Pläne aber frühzeitig. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so früh rein musste. Es war sehr kalt«, meinte Werner und ließ sich vorsichtshalber in der Schlussphase auswechseln: »Es hat ein bisschen im Oberschenkel gezwickt.«
In der DFB-Elf kommt es nun zum Dreier-Gipfel. Denn Bundestrainer Joachim Löw nominierte neben Werner auch Mario Gomez vom VfB Stuttgart und Sandro Wagner, der die Bayern am Sonntagabend per Kopf in Führung gebracht hatte. Es geht ums Ticket für die WM in Russland. Der zehn Jahre ältere Gomez war mal Werners Vorbild, beide stammen aus dem Stuttgarter Nachwuchs. Der in der Winterpause von Hoffenheim gekommene Wagner erzielte zuletzt beim 3:1 der Münchner bei Besiktas Istanbul sein erstes Tor in der Champions League.
In Leipzig bekam er sogar den Vorzug vor Polens Nationalstürmer Robert Lewandowski, der in dieser Bundesligasaison schon 23 Mal traf. »Wenn jetzt die vielen Spiele kommen, dann muss man auch versuchen, alle Spieler einzusetzen. Ich finde, daran lag es nicht«, sagte Bayerns Trainer Jupp Heynckes und bemängelte das Defensivverhalten und die Lücken im Mittelfeld: »Leipzig spielt um die Qualifikation für die Champions League. Das habe ich meiner Mannschaft deutlich gesagt.«
Für Abwehrchef Mats Hummels war die erste Niederlage nach 18 Pflichtspielen eine Warnung. »Es war auf jeden Fall ein gutes Beispiel, wie das Spiel in Sevilla laufen könnte. Ich rechne damit, dass sie ähnlich laufstark sind«, sagte der Weltmeister mit Blick auf den nächsten Gegner in der Champions League. dpa/nd
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